Im Naturreservat Sörknatten

Naturreservat Sörknatten

Die heutige Wanderung zum Sörknatten hat es richtig in sich. Es ist ein richtiges Abenteuer und ein echtes Räuberland. Das Naturreservat Sörknatten ist mitunter etwas vom Schönsten, was ich hier in Schweden je gesehen habe.

 

Karte Naturreservat Sörknatten

Diese Wanderung findest Du wie immer auch auf KOMOOT

Schlechtes Wetter gibt es nicht?

Die heutige Wanderung auf den Sörknatten ist schon mal was Aussergewöhnliches. 7 km Bergwandern und rund 7 km unten durch zurück. Mit rund 230 Höhenmeter auch unsere „anspruchvollste“ Wanderung. „Na“, sagt der geübte Wanderer aus dem alpinen Mitteleuropa, „da haben wir aber schon Schwierigeres gemacht“. Stimmt wohl. Aber ein alter Bekannter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht: Petrus war wohl gestern wieder zu lange in der Kneipe und hat seine Schauer heute ungeschickt platziert. Denn der flachgeschliffene Fels wurde durch das Wasser zu einer glänzenden Rutschbahn. Und das während 7 Kilometern. Schlechtes Wetter gibt es nicht? Pustekuchen, mein lieber Herr Gesangsverein.

Joya im Naturreservat Sörknatten

Über sieben Rücken musst Du gehen.

So generell verläuft die Wanderung auf einem Hügelzug, der von Norden aus zuerst zum Husdalsberget und fünf Kilometer später dann auf den Sörknatten führt. Der Anblick, der sich uns offenbart, hinterlässt aber mehr das Gefühl, als ob es viele einzelne Hügelzüge sind. Da sieht man wieder mal eine Kuppe, erklimmt diese vorsichtig und mühselig, da das Rutschen hier nicht zielführend wäre, und dahinter windet sich ein neuer Rücken zu einer neuen Erhebung. Obwohl die Wanderung eigentlich seit dem Husdalsberget konstant nach unten geht, gibt es eben doch jede Menge einzelner, kleiner Gipfel, die es zu erklimmen gilt.

Sörknatten

Wildes Naturreservat.

Ich mag die Schweden. Ich mag es hier im Speziellen, dass die ganzen Wanderwege eigentlich selten welche sind. Die Natur wird so belassen wie sie ist. Hin und wieder ist da ein Trampelpfad, mehr aber nicht. Auch hier ist das so: Alle naselang ein angemalter, errichteter Stein als „Weg“markierung, that’s it. Keine Treppen in den Stein gehauen, keine Geländer, nada. Allerdings fluche ich heute ein paar Mal genau deswegen: Weil der nasse Stein so grausam rutschig ist, würde ich mir hin und wieder etwas Weg oder eine Kette zum Festhalten wünschen. Es nützt nix, da müssen wir durch. Also wenn es sein muss, auf alle Viere runter und vorsichtig Meter für Meter hoch kraxeln.

Joya mit Wegmarkierung

Das Räuberland.

Auf der ganzen Strecke schon ist die Aussicht genial. Kann man sich die vereinzelten Häuser, Stromleitungen und andere sichtbare, menschliche Infrastruktur wegdenken, kommt man sich sowieso vor wie in einem Märchen. Oder noch etwas konkreter: Wie in Astrid Lindgrens Ronja Räubertochter. Denn hier im Naturreservat Sörknatten wurde der gleichnamige Film damals aufgenommen. Das Alter hat mein Erinnerungsvermögen durchaus schon etwas getrübt, denn ich kann mich beim besten Willen kaum an Details aus dem Film erinnern. Ich habe aber trotzdem alle paar Meter das Gefühl, dass es hier sein muss. Die Gegend hier scheint wie eine Blaupause für mindestens diese eine Erinnerung. Wer braucht schon einen Waisenbub mit einem krummen Ast, der lauter Fake-Latein Sprüche herauspresst, wenn er im wilden Räuberland sein kann?

Profitip: Rechnet hier dringend mehr Zeit ein. Die 5 Stunden sind ohne grosse Pause gerechnet und da man ohnehin schon immer wieder mal stehen bleibt, wird der Zeitaufwand nur noch grösser, sollte man sich auch mal länger hinsetzen wollen.

Wochenende Ruhestand

Vorgeschmack auf den Ruhestand

Das Wochenende ist ein Vorgeschmack auf den Ruhestand

Hermann Lahm
Wochenende am See

Das Wetter, mein Retter

Hallo meine lieben Liebenden. Ich bin es mal wieder, eure Joya. Endlich komme ich mal wieder zu Wort hier als Gast-Kollumnistin. Es sind ja nun doch schon wieder einige ereignisreiche Tage ins Land gezogen. Als gute und treue Leserschaft wisst ihr das ja aber bereits. Der in-house Marketing Heini hat ja jeden Tag irgendwelche Communiqés rausgejagt.

Trotz kleineren Anlaufschwierigkeiten hatten wir hier bisher echtes Dusel. Das Wetter hat sich nämlich von der bestmöglichsten Seite gezeigt. Sonne, blauer Himmel und warm, sagt ihr? Ungefähr, aber nicht ganz. Es war durchgehend warm genug, nämlich zwischen 17 und 22 Grad. Gerade so Kurze-Hosen Wetter, sagen die Zweibeiner. Für mich stellenweise bereits an der oberen Grenze. Sonnig, ja, aber immer schön regelmässig von Wolken unterbrochen. Blau-Gelb wechselt sich ab mit Grau-Schwarz. Von allem gerade die richtige Menge. Nicht zu viel, nicht zu wenig. Lagom sagt der Schwede dazu.

Mein Gefolge hat sich richtig ins Zeugs gelegt und sich jeden Tag was Tolles ausfallen lassen. Meistens haben sie mich ins Grüne kutschiert, wo ich mich mit dem Nosebook auf dem Boden beschäftigen konnte und die Umgebung erkundschaften durfte. Toll ist das. Aber auch anstrengend. Und so sind wir alle schön ausgelastet, um nicht zu sagen: Etwas müde. Und genau da kommt es: Gerade rechtzeitig schlägt das Wetter um. Am Wochenende ist Schiet-Wetter.

Die ruhige Kugel.

Die Zewibeiner maulen zwar etwas über das Wetter, geben sich dann aber pflegeleicht und reduzieren ihre Ansprüche. Klar, sie führen mich immer noch an gute Fleckchen damit ich meine me-time bekomme. Aber der Aufenthalt im Freien ist nun etwas knapper. Dafür habe ich Zuhause mehr Zeit für mein Spiel- und Knabberzeugs. Und viel, viel Zeit um zu dösen. Wenn ich dann auch gerade mal lustig bin, lehne ich mich an einem der Affenartigen an. So gibt es auch noch etwas kuschelzeit.

Vorgeschmack auf den Ruhestand.

Ja, was der olle Herr Lahm da sagt, hat schon einen Kern Wahrheit in sich. Ein solches Wochenende als Vorgeschmack auf meinen Ruhestand gefällt mir. Ob ich dann wirklich so viel Ruhe geben und haben werde, zeigt die Zeit. Jetzt gerade ist es sehr schön, auf der faulen Haut rum zu liegen.

Ruhestand in Sicht?

Damit verabschiede ich mich für heute.Morgen sieht die Welt dann vielleicht schon wieder anders aus.

Tüdelü, ihr Lieben
Eure Joya

Joya auf Veddö

Naturreservat Veddö

Und auch heute haben wir wieder eine schöne Wanderung gemacht. Dieses Mal ging es an die Westküste ins Naturreservat Veddö in der Nähe von Fjällbacka. Diese Wanderung ist ungewöhnlich kurz und einfach zu machen. Die Aussicht und die Meerluft machen diese Tour aber durchaus wertvoll.

Karte Naturreservat Veddö

Hier geht es zur Wanderung auf KOMOOT

Klein aber fein

„Endlich was hundefreundliches“, sagt sich Joya bestimmt, als sie aus dem Auto hüpft. Vorher sind wir schon an zwei Orten rumgetigert, wo es entweder nur Asphaltstrassen gab oder viel Menschen und Hunde da waren. Jetzt aber sind wir wieder alleine im Grünen. Obwohl sie schon recht müde ist, dackelt Joya vorne weg los, erhobenen Schwanzes, sozusagen. Das, ja das gefällt ihr. Wir Zweibeiner freuen uns mit ihr; so eindrücklich der letzte Stop war, so freuen wir uns trotzdem auch auf etwas mehr Natur und weniger Menschen. Alle atmen auf und durch.

Sicht Richtung Fjällbacka

Wiese unter den Füssen, Meer in der Nase

Die Tour führt uns grösstenteils einfach begehbar einmal rund um die Halbinsel Veddö. Viel gibt es nicht zu erzählen. Es ist einfach schön hier. Die Sicht auf den Schärengarten ist herrlch. Ein bisschen fehlt so ein Tick Sicht auf den freien, grossen Ozean. Aber immerhin haben wir die Salzlake. So ist es schon mal ganz ok. Nach einer Weile gibt es einen kleinen Anstieg. Dort oben haben wir dann über weite Strecken gute Sicht. Die Sonne reflektiert im Meer und die ganze Szene kriegt einen leicht melancholischen Touch. Vielleicht liegt das aber auch nur an mir. Gefallen tut es aber auf jeden Fall. Nach einem kurzen Abstieg kommen wir zum ersten Badeplatz. Theoretisch. Denn der Strand sieht wenig einladend aus. Nicht etwa so generell, denn es ist sehr schön da. Aber die Steine… Sieht etwas unbequem aus. Wenigstens wenn man einen bequemen Einstieg ins Wasser wünscht. Und so ziehen wir dann weiter.

Joya am Strand

Der zweite Streich folgt sogleich

Kaum sind wir zurück auf dem Weg kommen wir auch schon zum nächsten Strand. Joya hüpft verknügt über den groben Kies und die Muschelfragmente. Hund müsste man sein: Ein paar blöde Steinchen, Muscheln und die Welt ist  in Ordnung. Am Ende des Strandes kann ich Jasmin dann noch überreden mal baden zu gehen. Ich spiele etwas mit Joya, und sie ist im Meer. Wäre ja auch irgendwie doof, wenn man dann zuhause erzählt, dass man am Meer war aber nicht schwimmen gegangen ist. Ich beschäftige mich mit den Kameras und Joya. Ich habe also zu tun und somit einen guten Grund.

Joya buddlet

Über die Planke gehen im Naturreservat Veddö

Nach dem Päuschen an, respektive im Wasser geht es nun zurück auf den Weg. Joya ist sichtlich erholter als zu Beginn und trippelt wieder motiviert mit. Selbst der Lauf über die Planke(n), der jetzt folgt, nimmt sie sehr gelassen. Sie geht zwar sehr vorsichtig und spreizt die Pfötchen weit, aber geht mit socherem Schritt los. Nach den Planken klettern wir noch etwas über Felsen zwischen Heidekraut, und schon bald sind wir am Ende des schönen Rundweges, der um das Naturreservat Veddö rum führt. Schön war es auf jeden Fall, vielleicht gerade deshalb, weil es kurz und einfach war. So bleibt mehr Zeit, um die Schönheit der Umgebung wahrzunehmen.

Planken laufen
An der Küste

Eine Reise an die Küste

Heute haben wir was ganz anderes gemacht und das Waldland mal für einen Tag lang hinter uns gelassen. Wir haben dafür eine Reise an die Küste gemacht und viele tolle Sachen angeguckt.

Unser Wuffel, Revierpolitesse und Schmusebeauftragte, Nachbarschaftsspionin und Futter-Qualtätsprüferin, kriegt heute einen Tag an der Sonne. Nach den vergangenen Tagen, die meist von Wolken durchzogen waren, soll es heute durchgehend sonnig sein. Wir Zweibeiner haben uns also für einen Tag am Meer entschieden. So was von klar, dass die Mitteleuropäer beim Wort Sonne sofort zum Strand rennen, oder etwa nicht?

On the road again.

Joya lässt das Ganze erstmal kalt. Ist ja doch irgendwie diesselbe alte Leier: Die Alten brauchen Zeit, um in die Gänge zu kommen. Sie ist müde von den vielen Abeneuern und verlässt gerade mal fürs Frühstück den Ruhemodus. Auch auf dem Weg zum Auto ist nur minimalste Teilnahme zu verspüren. Ist ja ebenfalls nichts Neues. Denn hier liegt vielleicht der einzige unglückliche Punkt unserer Ferien: Vom Hause aus loslaufen auf eine aussergewöhnliche Tour: Leider nein. Wir sind zwar an einem wunderschönen See, aber da kann man leider nicht entlang laufen, denn es gibt keine Wege. Auch keine Trampelpfade. Also fahren wir immer mit dem Auto wohin. Das hat die Kleine sehr schnell erlickt und so wundert es denn auch nicht, dass selbst das Fortgehen zur Routine wird.

Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Wir fahren dann mal run 100 Minuten nach Hamburgsund. Ich habe da auf einer Karte einen Leuchtturm auf einer Schäre entdeckt und der Fotograf in mir sieht eineinzigartiges Foto vor dem geistigen Auge. Das sich leider als kurzsichtig erweist.
Es war schon anhand der Karte nicht klar, ob man den Leuchturm auch schön zu sehen kriegt oder ob die Schären sich schön anordnen lassen. Egal. Spontan sein. Muss man ja. Und dann kommt es erstens anders, zweitens als man denkt.

Küstenklischées und die Google-Diasphora.

An der Küste
Pause an der Küste

In Hamburgsund angekommen ist es erstmal sehr schön. Der Tapetenwechsel zeigt sich sofort von der besten Seite. DIe Landschaft ist anders, die Dörfer sind ganz leicht anders, das Meer ergänzt offensichtlich den Stimmungswechsel. Dann geht es rüber zur Hamburgsö, eine Schäre die zum Ort gehört. nur: Festland und Schäre werden durch ca 40-50 Meter Meer getrennt. Und um die zu überbrücken müssen wir eine Fähre nehmen. Zu Fuss. Ein toller Start in ein neues Abenteuer. Uns gefällts und Joya hat erwartungsgemäss ihren Enthusiasmus wieder gefunden.

Laut Google maps. gehts nun 19 Minuten zum Aussichtspunkt. Wir laufen also los. Dummerweise verstehen wir uns heute nicht gut, der Google und ich. Ich behaupte, er hatte Mühe mit dem GPS und der Google sagt ich wäre falsch gelaufen. Wahrscheinlich hat er Recht. Aber zugeben werde ich das nur über meine Leiche. Egal. Wir landen in einer ganz anderen Bucht. und das nach mehr als 30 Minuten. Kein Leuchturm. Kein Klischéefoto? Doch, klar. Fischerhäuschen in einer Reihe in rot-weiss? Check!

Zurück zur Fähre. Erste negative Erfahrung mit anderen Hundehaltern in diesen Ferien? Check. Die gute Frau lässt doch einfach ihren angeleinten Hund immer näher zu unseren, ebenfalls angeleinten Joya, die zwischen uns sitzt und auf der Fähre etwas eingeengt ist. Ich sag ihr noch zweimal, sie solle ihn nicht ranlassen. Zu spät. Joya nimmt einen Satz, knurbellt ihne kurz an, lässt sich aber sofort wieder ablenken. Es tut mir etwas leid um den anderen Hundemann. Der sieht sehr sehr lieb und alt aus. In einer etwas weniger beengten Situation hätte das durchaus gut gehen können. Aber doch nicht in einer Flaschenhals Situation. Ich erkläre der Dame die Situation. Sie scheint zu verstehen. Oder auch nicht, denn kurz bevor wir die Fähre verlassen, kriege ich noch einen Erziehungstipp. Man gebe mir einen Klappspaten. Ich beerdige das Problem dann gleich hier und jetzt.

Die Stunde auf der Insel könnte man, aufgrund meiner schlechten Vorbereitung auch als verloren bezeichen, war aber sehr schön und immerhin sind 2 gute Sachen daraus entstanden: Joya könnte vergnügt schnüffeln und die Gegend erkunden und ich habe immerhin ein schönes Foto gekriegt. Ich glaube Jasmin hat es auch gefallen. Hoffe ich mindestens. Denn heute gebe ich etwas das Programm vor. Sie hat zwar gesagt, dass es ihr so lieb sei, aber ich tendiere da eher zu konsens. Mal sehen, wie sich der Tag noch so entwickelt.

Zurück ins Auto. Hund in die Box. Bezahlen füs Einsteigen in Goodies, Türchen zu zu und zack, Joya geht auf Tauchstation. Ich fahre mit den Mädels zu Station Nummer 2. Fjällbacka der Ort, die Kungsklyfta das Ziel. Nicht berücksichtigt habe ich hier, wie stark touristisch dieser kleine Ort dann ist. Ich mein, war ja logisch, wenn man sich die Klyfta anschaut. Aber realisiert habe ich das in meinem Tourplanungsrausch dann eben trotzdem nicht. Na, da sind wir, also los.

Dichtestress im Fischerstädtchen Fjällbacka.

Fischerstätdchen an der WEstküste

Wir stürzen uns ins Getümmel, lotsen Joya durch den Menschen- und Hunde-Dichtestress des kleinen Küstenstädtchens hin zur Klyfta. Hier müssen wir erstmal den Aufstieg über die Holztreppen machen, nur um Herauszufinden, dass wir jetzt noch über Felsen klettern müssen. Joya schaut etwas irritiert, gleicht sich nochmal mit mir ab, ob sie da jetzt wirklich hoch muss. Als sie versteht, dass es irgendwie da durch muss, schaltet sie auf Bergziegen-Modus um und drückt die Touren hoch. Ich, der ich am anderen Ende der Leine hänge, muss zuschauen, dass ich mithalten kann. Es ist mal wieder ein Abenteuer. Und es gefällt mir. Jasmin fällt etwas nach hinten, aber holt dann auch wieder auf. Wir ziehen also durch die Schlucht., begutachten beeindruckt die 3 festgeklemmten Steine in der Schlucht, die wie ein Dach über dem Durchgang hängen. Schön, was die Natur so alles vermag.

Kungsklyfta

Gut. Das haben wir also geschafft. Jetzt zurück zum Auto. Ach ja, der Dichtestress… Zwar gut händelbar, aber deutlich anstrengender als die Kletterei. Das Städtchen ist wunderschön, aber wir entscheiden uns dennoch, hier kurzen Prozess zu machen und mittendurch. Joya gibt ihr bestes und trotz den vielen Hunden braucht es nur ein einziges Mal eine laute Kundgebung, dass einer der Hunde einfach mal so doof ist. Wieder beim Auto haben wir eine sichtlich erleichterte, aber auch schon wieder müde Hundedame. Der Prozess hier ist derselbe wie zuvor: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation.

Eine Reise an die Küste. Diesmal für den Hund.

Veddö an der Küste

Wanderparkplatz. Einsamkeit. Endlich hundegerechtes Programm, denkt sich eine erleichterte Hundedame, als der Kofferraum das nächste Mal aufgeht. Naturreservat Veddö unser Ziel. Wiesen, Felsen, Heidekraut. Wie schon so oft zuvor. Schwedische Natur wie wir sie erwarten. Mit einem Unterschied: Heute gibt es Meer statt See. Uns gefällts, Joya ekelt sich wieder vor dem Salzwasser. Aber planschen kann man trotzdem. Nur nicht zu viel.

An der Küste auf Veddö

Wir wandern also über Wiesen, klettern über flachen Fels und einmal rund um die Insel. Wir finden auch noch einen tollen Strand. Jasmin geht baden. Joya und ich spielen etwas. Joya macht Hundeblick und ich sehe zu, wie lange ich standhaft bleiben kann. Ich verliere das Spiel. Regelmässig sogar. Dafür gewinnen wir Zweibeiner das grosse Meta-Spiel. Joya hat völlig vergessen zu bellen, wenn Jasmin weiter ins Meer raus schwimmt. War sonst so üblich. Selbst wenn wir gerade mal kein Goodietausch veranstalten: Sie kann sich selber beschäftigen und zeitweise Jasmin sogar aufmerksam beobachten, ohne ihren Unmut kund zu tun.

Den kurzen, aber schönen Rest der Wanderung gehen wir entspannt und sehr gemählich. Hundi ist zufrieden und müde. Jasmin geht es genau so. Nicht so bei mir. Ich habe noch einen Punkt auf der Liste. Und solange wird man nicht müde. Niemals. oder so ähnlich. Beim Auto zeigt sich die bekannte Szene: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Diese Reise an die Küste hat unserem Vierbeiner definitiv am besten gefallen.

Holzsteg an der Küste von Veddö

Letzer Halt: Bronzezeit.

Ab ins nahe gelegene Tanumshede. Dort sehen wir uns die Steinritzungen aus der Bronzezeit an. Ohne die Einfärbung durch die Archäologen würde man die Motive gar nicht erst sehen. und trotzdem: Das hier, das ist Weltkulturerbe. Wie das Taj Mahal. Oder  die Pyramiden. Dort bauen 1000 von Menschen unsinnig grosse Monumente. Hier hauen Sie Figuren in den Stein. Effizient, würde man wohl sagen. Und auch wirklich beeindruckend. Hinterlässt bei mir so etwas wie historio-romantische Gefühle: Altertum. Einfach geil!

Hällristningar Tanum

Nach der Reise an die Küste

Ich erspare euch hier die schwups – zack Routine. Aber glaubt mir, auch dieses Mal ging es so. Nur dieses Mal ist klein Joya komplett erschöpft. Wir sind keine 30 Minuten bei den Felszeichnungen rumgelaufen. Aber der ganze Tag hinterlässt seine Spuren.

Vom Hund sehen und hören wir nichts mehr. Bis wir zuhause sind. und eigentlich auch dann nicht mehr. Der Feierabend hat für Joya schon etwas früher begonnen. Jasmin wird noch für ihre Geduld belohnt und kann einem Elch in die Augen sehen. Zwar vom fahrenden Auto aus. Und auf ein paar Meter. Aber eben trotzdem. Elchsichtung sind eigentlich gar nicht so häufig. Und man sagt den Touris auch, dass es so selten ist, dass man es nicht erwarten sollte. Aber Jasmin sieht in ihrem ersten Urlaub Elche. Wild. Und gleich zwei Mal. Soviel zu Wahrscheinlichkeiten und Statistik.

Nach dieser Reise an die Küste mache ich es wie in rauer Urzeit und lasse ich den Laptop heute Abend ruhen und schreibe diese Zeilen am Tag danach. Denn so eine Reise an die Küste macht müde. Also aus die Maus, Ruhe im Karton. Vi hörs, liebe Freunde!