Feldberg

Auf den Feldberg

Schön ist es im Schwarzwald. Leider geht man als Schweizer viel zu selten über die Grenze. Nein, nur da Einkaufen zählt da jetzt nicht. Deswegen wandern wir da. Auf den Feldberg. Zwar hoch auch die Feldbergspitze. Aber irgendwie eben auch drum herum.

Karte Feldberg

Routendetails gibt es auf KOMOOT

Parkatastrophe.

Gut, an einem Sonntag bei schönem Wetter da hoch war jetzt nicht gerade die beste Idee. Aber so weit haben wir gar nicht erst gedacht. Dass jetzt da aber noch ein Mountainbike Rennen läuft, das konnten wir nicht wissen. Daher sind die Parkplätze überfüllt. Sogar das Parkhaus ist kapazitiv am Anschlag. Umgemütlich. Aber nun gut. Wir dackeln also los und trotz der vielen Leute sind wir schnell etwas ausserhalb und keuchen den Berg hoch. Wir hatten uns nämlich tiefere Temperaturen erhofft. Wir sind ja schliesslich extra auf den Berg.

Bismarck-Denkmal auf dem Feldberg

Spitzhaube auf dem Berg.

Oben angekommen laufen wir direkt auf das Bismarck-Denkmal zu. Etwas gar schlicht ausgefallen. Durchaus nicht jetzt hässlich oder so. Aber halt auch nichts Besonderes. Vielleicht mag man hier die preussische Spitzhaube nicht und das Denkmal ist quasi sarkastische Kunst? Uns hält es dann auch nicht lange da und wir ziehen weiter zur Feldbergspitze. Wie auf dem ganzen Weg hierhin hat es einfach zu viele Menschen und wir ziehen schnell weiter. Joya hat sich auch gleich von Anfang an in den Energiesparmodus geschalten und sich zudem extra freundlich zu Mensch und Hund gezeigt. Wie als ob sie es uns leichter machen wollte. Good girl!

Sender auf dem Feldberg

Endlich alleine.

Hinter der Spitze geht es nun runter. Die Sendetürme verschwinden langsam hinter derm Feldberg. Also eigentlich stehen sie ja darauf. Aber Optik und Physik lassen die Dinger „hinter“ dem Berg verschwinden. Na, egal. Der Weg führt also runter. Und zack sind wir weitgehend alleine. Endlich wird es ruhig. Das gefällt nicht nur uns Zweibeiner, sondern auch Joya wirkt nun gelöster. Wer mag schon Menschenmengen? Stetig purzeln nun die Meter über Meer. Durch Wald und Heide führt der Weg. Bis wir an einem Bergrestaurant ankommen. Wir würden ja gerne etwas trinken da. Aber die Euros sind im Auto geblieben und der Herr am Ausschank will meine Schweizer Franken nicht und Karten nehmen sie hier ebenso wenig.

Alleine nach der Feldbergspitze

Nach der Beiz ist vor der Beiz.

Kurzer Anstieg. Danach wieder geradeaus im Wald. Der Schatten hier macht es etwas erträglicher. Die fortgeschrittene Stunde hilft sicher auch. Nach einer Weile nähern wir uns dem nächsten Restaurant. Da gehen wir gar nicht erst fragen. Keine 10 Minuten später bereits wieder ein Restaurant. Auch das lassen wir aus. Wir haben auf diesen Abschnitten durchaus wieder mehr Menschen getroffen (Warum wohl ausgerechnet in der Nähe der Restaurants und nicht im Wald, fragt sich der Wissbegierige?) und wir dürfen hier durchaus mal loben. Die vornehmlich Deutschen, die wir hier treffen, grüssen fast alle sehr freundlich und sind sichtlich erfreut an Joya. Sehr höfliche und nette Leute hier im Schwarzwald.

Restaurant um den Feldberg

Wir kriegen die Kurve.

Zu Beginn habe ich gesagt, dass es irgendwie um den Feldberg rum geht. Ja, jetzt haben wir etwas mehr als die Hälfte erreicht und sind parallel zu der Hinwanderung auf dem Rückweg. Währen dem stetigen Abstieg sind wir aussen an einem Berg herum geführt worden und das passiert jetzt wieder. Ein ziemlich wilder Abstieg entlang einem Bach führt uns zu einem etwas breiteren Weg, der um den nächsten Berg aussen herum führt und direkt an die nächste Beiz. Aufgrund unserer finanziellen Lage (Eurodefizit) lassen wir die ebenfalls aus und gehen zum Feldsee. Da verweilen wir etwas. Denn nun müssen wir rund die Hälfte der verlorenen Höhenmeter wieder gewinnen. Und das auf ca. 1-2 Kilometer. Also etwas steiler. Der See ist ein kleines Juwel. Da aber Badeverbot herrscht für Mensch wie Hund ruhen wir nur kurz die Füsse aus und machen uns sogleich an den Aufstieg.

Feldsee

Die letzte Meile.

Es geht zurück in den Wald und den Berg hoch. Auch hier macht das Ganze so eine Kurve und wieder beinahe um den Berg herum. Oder so ähnlich fühlt es sich an. Und als wir endlich aus dem Wald herauskommen, sind wir bereits bei der Talstation der Gondel, die wir auf unserer Wanderung auf den Feldberg hoch bewusst ausgelassen haben. Ein paar hundert Meter an den Betonverbrechen, die hier als Hotel dienen, vorbei und wir sind wieder beim Parkaus. Nun schliesst sich auch die Parkatastrophengeschichte, denn für die ca. fünf Stunden bezahlen wir 10 Euro. Finden wir etwas viel. Zahlen wir aber trotzdem. Alle müde? Klar. Alle zufrieden? Genauso klar. Hat sich definitiv gelohnt.

Ein Tag auf der Sonneninsetl

Ein Tag auf der Sonneninsel

Wir haben den zweiten Tag nun also auf Fehmarn verbracht. Die Insel wird auch liebevoll die Sonneninsel genannt und trotz eines etwas zögerlichen Anfangs ist sie schlussendlich diesem Kosenamen auch gerecht worden.

Am Morgen noch etwas trüb, ändert sich am Mittag aber alles

Um die MIttagszeit zeigt sich langsam die Sonne

Nachdem wir die anhaltende Müdigkeit von uns geschüttelt haben, machen sich die 2 Mädels und ich auf den Weg, einen schönen Spaziergang an der Küste zu machen. Zuerst am Strand, danach oben auf der Düne, gehen wir also gemächlich die Gegend erkunden. Während es beim Start noch etwas trüb ist, ändert sich das aber gegen Mittag und schon bald bekundet die Sonne ihr Dasein mit angenehm warmem Strahlen. Wir freuen uns am Meeresgeruch und der tollen Aussicht. Am grössten ist die Freude allerdings bei Joya: Mit erhobenem Schwanz erkundet sie die neuen Gerüche und schaut unter fast jeden Stein. Auch am Wasser probiert sie sich hin und wieder. Jedes Mal das entsetzte Schütteln, wenn sich das Wasser schon wieder als salzig entpuppt. Zum Glück haben wir vorsoglich genügend Trinkwasser mitgenommen und so kann man sich auch mal wieder am ekligen Salzwasser probieren.

Mittagessen in Burg

Gegen Ende dieser schönen Küstenwanderung schleicht sich nun bei allen der Hunger an. Spontan entscheiden wir uns, auf der Rückfahrt zu unserem wunderschönen Feriendomizil in Burg etwas essen zu gehen. Und das hat sich aber gelohnt. Burg ist ein selten schönes Städtchen mit dem norddeutschen Flair. Obwohl die Innenstadt stark frequentiert ist und es mit Hund schon mal etwas eng wird, sind hier alle super rücksichtsvoll. Im Fischrestaurant hat man uns wunderlich angeschaut, als wir nachfragen, ob wir mit Hund Platz nehmen dürfen. „Warum denn nicht“, sagt die höchst korrekte Servicefachfrau, und so können wir unsere Fischmahlzeit in Frieden einnehmen.
Reist ihr nach Fehmarn, solltet ihr Burg definitiv nicht auslassen.

Haus Deichblick. Unsere Bleibe hier auf Fehmarn

Nach gelungenem Mittagessen und kleinem Stadtspaziergang geht es nun erstmal zurück nach Wulfen, dem Örtchen wo wir hier untergekommen sind.
Und nun will ich euch eines nicht vorenthalten: Das Haus Deichblick, wo wir das kleine Gästehaus für 2 Nächte gemietet haben. Die Schlüsselübergabe verlief schnell, kompakt und korrekt. Nein, was sage ich: freundlich! Das Häuschen ist klein, aber fein, das ganze sehr unkompliziert. Die Gastgeber nett und zuvorkommend. Allfällige Fragen können gleich per Whatsapp geklärt werden, sollte man sich mal nicht gerade ums Haus treffen. Die Diskretion stimmt hier, obwohl man schon sehr nahe an den Vermietern wohnt.

Wir treffen uns dann schliesslich auch kurz noch hinter dem Haus und ich lerne ihren Neuankömmling, ebenfalls ein Vierbeiner, auch gerade noch kennen. Blafft er mich von Weitem noch an, kann er seine Freundlichkeit in nächster Nähe nicht verstecken und begrüsst mich dann auch ausgiebig.

Möchtet ihr ebenfalls ein paar Tage auf Fehmarn verbringen, kann ich diesen Ort definitiv und von Herzen empfehlen. Luxus sollte man nicht erwarten, aber alles hier ist in bester Ordnung, funktioniert und hinterlässt einen wunderbar „heimeligen“ Eindruck.
Kontaktieren könnt ihr die netten Leute hier: www.haus-deichblick-wulfen.de.

Gästehaus Deichblick Wulfen

Der letzte Abend: Ein Sonnenuntergang wie im Buche

Nach dieser Nachmittagspause im Haus Deichblick, die wir alle freudig angenommen hatten, sind Joya, Jasmin und ich nochmal ins Auto gehüpft und so fahren wir in den Westen der Insel an den Strand. Sonnenuntergang ist ja auch schon bald und der Strand hier wurde ja schliesslich in dem Buch „Fehmarn Hundeferien“ (Fehmarn 2017; www.fehmarnhundeferien.de) empfohlen, welches im Haus Deichblick aufliegt. Wir haben die letzten Sonnenstrahlen in voller Länge ausgekostet, uns toll unterhalten und viel fotografiert. Joya hat sich ausgetobt in einer spannenden Mischung aus flitzen, schnüffeln und Füsschen ins Wasser stellen (Mit dem obligaten Entsetzen über das blöde Salz im Wasser).

Silhouette vor dem Sonnenuntergang

Am Ende noch etwas Wehmut

Wieder im Haus Deichblick angekommen, streichen wir Brote für die morgige Fahrt, packen unsere Taschen und räumen auf. Also, um genau zu sein, so richtet Jasmin alles Wichtige her, während ich die Bilder entwickle und diesen Post hier bereit mache. Die Mädels gehen dann auch mal ins Bett, während ich noch hier sitze und weitertippe. Hat irgendwie schon was poetisches an sich. Fehlt noch die Zigarre und der Whisky im Anschluss. Halt Moment, morgen fahren wir ja wieder Auto. Morgen verlassen wir dieses Paradies, die Sonneninsel Fehmarn. Und obwohl wir uns alle freuen, schleicht sich so ein bisschen Wehmut ein, dass wir hier wegfahren. Darum jetzt auch ins Bett…. Dann geht das unangenehme Gefühl auch schneller vorbei.

Gute Nacht, liebe Leser.
Bis an einem neuen Tage!

Bild der Südküste von Fehmarn mit der Brücke im Hintergrund

Von Basel nach Fehmarn

Die Fahrt durch Deutschland von Basel nach Fehmarn ist theoretisch unspektakulär. Meist dreispurige Autobahnen führen da eigentlich „gerade“ durch. Wären da nicht die Unfälle. Es sind 3 an der Zahl und sie sehen alle äusserst unschön aus. Unsere Fahrt verzögert sich bereits in den ersten 150 von rund 950 km. Und mit nur 30 Minuten zählen wir da noch zu den Glücklichen. Bereits während der Umfahrung hört man im Radio, wie sich die Staulänge rund verdreifacht.

Habe ich mich gerade etwas negativ über die Unfälle geäussert? Nein, es ist zwar anstrengend, aber den Verunfallten gehts schlimmer, also schütteln wir das ab… Aber dann gibts da ja noch die Baustellen…. bei 10 habe ich vergessen, weiter zu zählen. Gefühlt müssen das über 20 verteilt auf die ganze Strecke gewesen sein.

Aus den vom Navi veranschlagten 8 1/2 Stunden sind dann erwartungsgemäss run 11 1/2 geworden. Durch die vielen Pausen, die wir uns und Joya, die brav und still die lange Fahrt von Basel nach Fehmarn sicher in ihrer Hundebox erduldet und zeitweise verschlafen, gegönnt haben, sind wir selbstverständlich nicht ganz unschuldig an der Verzögerung.

Sonnenuntergang auf Fehmarn

Ende gut, Alles gut. Kann man hier sagen. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir in Femahrn an, beziehen rasch unser Ferienhäuschen, packen den kleinen Fellschatz und wandern, begleitet von einer legendären, blutroten Sonnenscheibe verpäckt in einem Wolkengewand dem Strand entlang.

Bugs Bunny foppt den Hund

Wunderschön, so ein Abendspaziergang am Strand. Als wir dann allerdings über den Campingplatz wandern, um zurück zu unserem wunderschönen Portier-Haus zurück zu kommen, wird es noch ein letztes Mal sehr hektisch: So viele kleine Feldhasen (oder sind es Kaninchen? egal). Bugs Bunny und seine 50 (oder mehr?) Freunde sind überall verteilt. Und haben so gut wie kein Respekt vor Joya, die extrem aus dem Häuschen ist. Sie fiept und hängt sich dauernd in die Leine. Da ist viel Geduld und Futterarbeit gefragt von uns Zweibeinern. Aber immerhin: Einmal über den Platz rüber und die Lage entspannt sich. Der Rest des Weges verläuft ruhig und zunehmdends nimmt auch die hündische Erregung ob der Hasen‘ Dreistigkeit ab.

Zuhause gibts ungewollt noch eine kleine Spielsequenz, das Nachtessen und bereits vor 12 fallen hier alle in ihre Betten und schlafen wie die Steine bis am nächsten Tag durch.

Ein gelungengener Tag. Trotz der 11 1/2 Stunden auf der gefährlichsten Autostrecke meines Lebens (Wenigstens gefühlt ^^).

Dieser Eintrag ist Teil des Schwedenblogs. Solltest Du über andere Wege auf diesen Betrag gekommen sein, so kommst Du hier zur gesamten Reisebeschreibung