Lägh da Cavloc

Lägh da Cavloc

Wenn man im Ausland über die Schweiz spricht, dann denken alle sofort an ein Alpenpanorama. Dass dies nun aber wirklich nicht für die ganze Schweiz stimmt, spielt dabei auch keine Rolle. Aber hier im Engadin, da ist die Schweiz so, wie sich der Tourist das vorstellt und es haben will. In dieser echten, alpinen Schweiz gehen wir heute wandern. Und zwar an den Lägh de Cavloc, winter wonderland über Maloja.

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Da müssen wir durch.

Von Maloja zum lägh da Cavloc

Wir parkieren mitten im Dorf Maloja. Wir sind auch früh genug dran, so dass wir genügend Plätze zur Auswahl haben. Ist ja oft nicht gerade einfach in diesen Tourismus Regionen. Heute allerdings scheint es ruhig zu sein. Wir tingeln los und sind wenige Minuten später im Schnee. Direkt neben der Loipe. Komoot noch mal gecheckt und die nette Roboter-Stimme des Wandernavis führt uns direkt auf den Wanderweg. Ich bin erfreut, dass wir einen Weg nur für Fussgänger finden. Doch diese Freude vergeht schnell. Denn nach wenigen Metern ist fertig mit dem Weg. Wir stehen nun am Rande einer Piste. Und da können wir nicht quer rüber. Also umgekehrt und einen anderen Weg suchen. Den finden wir auch. Und der geht entlang der Langlauf-Loipen über die Ebene. Also bleibt der Hund an der Leine; denn da müssen wir durch.

Bei schönem Wetter...

steigen die Affen… oder so. Jetzt geht es in die Höhe. Hier sagt mir die Wegmarkierung, dass wir hier nur Wanderer mit und ohne Schneeschuhen antreffen werden. Sehr gut. Also kann das Wauzi erstmal ab der Leine. Es geht nun stetig nach oben. Der Weg ist nicht nur markiert sondern gut gepfadet. Wir kommen gut voran und gehen durch die Wildnis. Mal abgesehen von ein paar anderen Wandergrüppchen sind wir hier alleine, und das umtreibige Wuseln der Pisten von vorher scheint weit weg. Wir hören und sehen so gut wie nichts mehr von der Zivilisation. So wollte ich das ja auch. Das Hundi erkundet sachgemäss die Umgebung, bleibt aber brav in meinem Einwirkungsradius. Alles paletti.

Die wilde Schweiz beim Lägh Cavloc

Am Lägh da Cavloc.

Nach rund einer wunderschönen Stunde im Schnee kommen wir endlich oben an. Hier ist es wieder flach und uns eröffnet sich eine befreiende Weite. Komplett in weiss. Den See erkennt man nur daran, dass das Oberflächen-Weiss glatter ist als das umliegende Land. Die Berghütte ist zwar mit Restaurant angeschrieben, ist aber verbarrikadiert. Da war dann schon länger kein Betrieb mehr. Kein Wunder. Der einzige Weg hoch ist dieser Fussweg. Wer kommt da schon täglich hoch um Leute zu bedienen?

Der Lägh da Cavloc

Ich schiesse hier ein paar Fotos. Drohnenfliegen ist heute nicht. Mein Smartphone hat sich heimlich französisch verabschiedet. Diese Minustemperaturen mag es nicht. Schade. Aber was will man machen. Nun geht es also zurück auf derselben Spur. Der alternative Abstieg, der uns auch noch an einem zweiten See vorbeiführen würde, ist nicht offen. Und so viel Abenteurerlust verspüre ich heute dann auch nicht.

Maja am Lägh da Cavloc

Vom See in die Traufe.

Vom schönen Lägh da Cavloc geht es nun zurück auf den Waldpfad. Und eigentlich hätte ich es wissen müssen: Es war bis dahin zu gut um wahr zu sein. Wir treffen auch hier wieder ein paar Spazier- und Wandergrüppchen, und wenn ich auch ein paar bizarr wirkende Sachen sehe, so ist das alles nicht der Rede wert. Bis dann…

Mitten im steilsten Teil 2 Skiläufer auf uns zu brettern. Ich höre sie erst, als sie keine 2 Meter mehr weg sind und kann gerade noch ins Halsband des Hundes greifen. Ich fluche und rufe laut, aber abgebremst wird nur minimal. Das ist so gefährlich und auch nicht gerade angenehm. Nun gut, Maja ist um Längen cooler als ich und zuckt nur kurz, freut sich aber auf das Goodie, welches es natürlich auch prompt gibt.

Wir gehen weiter und just als der empörte Zweibeiner endlich wieder aufatmet und den Zorn heruntergeschluckt hat kriegen wir ein Encore. Selbe Situation, selber Ausgang. Derselbe coole Hund und ein fluchender Zweibeiner nebendran.

Maja in Maloja

Aber danach ist dafür endgültig Feierabend. Bis zurück zum Auto treffen wir eigentlich niemanden mehr an und können uns daran freuen, dass die Sonne nun einen leichten, orangen Glanz ins helle Weiss zaubert. Schön war es. Sowohl am Lägh da Cavloc oben wie auch im Wald unterwegs. Die Deppen auf Brettern ignorieren wir und freuen uns über einen zauberhaften Tag im Schnee.

Start auf den Walenpfad

Der Walenpfad.

Etwas Herausforderung gefällig? Und dabei eine hammerhafte Alpensicht? und auch noch etwas Weitsicht ins Flachland? Dann ist der Walenpfad eine gute Option.

Karte Walenpfad

Sieh dir die Details der Wanderung auch auf KOMOOT an.

Hier gibt es das Video zum Blog:

Anreise - Weltreise.

Obwohl ja in der Schweiz so ziemlich alles in 2-3 Stunden spätestens irgendwie erreichbar ist, fühlt sich dieser Trip zunächst Mal wie eine kleine Weltreise an. Basel-Wolfenschiessen mit dem Auto macht bereits ca. 90 Minuten. Aber dann nehmen wir zuerst noch das Postauto nach Oberrickenbach und da noch eine Seilbahn. Für maximal 8 Personen. Und die ist klein und sieht ganz schön in die Jahre gekommen aus.

Seilbahn zum Bannalpsee

Leider haben wir da bereits das erste unangenehme Erlebnis. Denn bis dahin waren alle sehr sehr nett. Am Bahnhof hatten alle Freude an Joya und im Postauto hat die Dame, die sich unwohl um Hunde fühlt den Sitz gewechselt, damit wir uns am einzigen Ort, wo es genug Platz für uns und den Hund hat, auch richtig niederlassen können. Und das auf eine freundliche Art. Jetzt nicht irgendwie gehässig oder so. Tolles Erlebnis.

Und dann in der Seilbahn das Pärchen. Sie haben uns anstehen sehen, sind an uns vorbei (sie mussten noch ein Ticket lösen, daher habe ich nicht reagiert) und gleich mit dem Ticket in die Seilbahn reingelaufen. Obwohl wir da schon seit Minuten gestanden sind. Das hat man davon, wenn man anständig auf den Angestellten wartet, so irgendwie versucht, alles richtig zu machen.

Nun, obwohl ich mich ungesund über so wenig Rücksicht aufregen kann, die zwei Damen nehmens gelassen, während ich unnötigerweise innerlich koche. Die Fahrt geht los und hoch zum Bannalpsee we go. Oben angekommen fluche und schimpfe ich noch ein bisschen, aber als der See sichtbar wird, ist das verflogen. Und die Natur empfängt uns mit einer Aussicht, die alles andere in den Hintergrund rückt.

Banalpsee und Berge

Von Kühen und vom Schwitzen.

Bereits nach dem Überqueren des Staudammes geraten wir auf den ersten Wanderabschnitt, der mitten durch eine Kuhherde geht. Ich fand das noch nie besonders entspannend. Aber seit kürzlich da ganz in der Nähe ein schlimmer Unfall passiert ist, sind wir alle noch etwas weniger cool mit der Situation. Hier ist es aber keine Mutterkuh-Herde  und die kleinen Gustis ( junge Kühe) sind von meinem Auftreten genügend beeindruckt, dass Jasmin und Joya hinter mir durch unbehelligt vorbei gehen können.

Hoch zur Alp Oberfeld auf dem Walenpfad

Kurz nach den Kühen geht es auch schon in den steilsten Abschnitt dieser Wanderung: Hoch zur Oberfeldalp. Ein sehr beeindruckender Abschnitt, aber wir kommen ganz schön ins Schnaufen und Schwitzen. Soll ja gesund sein.

Noch bevor wir die Alp und das Bergrestaurant da erreichen, müssen wir bereits an der zweiten Kuhherde vorbei. Die sind allerdings weit genug weg vom Weg und so können wir hier ganz beruhigt fortfahren ohne weitere Ausweichmanöver.

Hofladen auf der Alp Oberfeld

Das Bergrestaurant auf der Alp Oberfeld bietet uns die Möglichkeit kurz zu Verschnaufen. Den Hofladen finden wir besonders nett, aber wir vergessen dann doch, etwas mitzunehmen. Nach einem Kaffe geht es weiter. Up and up we go. So quasi die lange Treppe. Die Aussicht wird zunehmend fantastischer, mein T-Shirt zunehmend feuchter. Aber es lohnt sich.

Schon bald erreichen wir den ersten Höhepunkt der Wanderung, wenn auch noch nicht den höchsten. Wenigstens was die Höhenmeter angeht. Hier geht es raus auf einem schmalen Trampelpfad bis zu einem Aussichtspunkt auf der Klippe. Dahinter geht es steil ins Jenseits runter. Aber für die Fotos müssen wir das trotzdem gesehen haben. Und auch ohne Fotos. Kommt man erst mal soweit, will man das auch gemacht haben.

Auf dem Walenpfad
Posieren auf dem Walenpfad

Runter und wieder rauf zur Walenegg.

Nach diesem aufregenden Fotoshoot auf der Klippe geht es erstmal wieder runter. Der Pfad schmiegt sich eng an die Felswand und rechts geht es ziemlich beeindruckend nach unten. Bloss nicht zu fest runter schauen während dem Gehen.

Obwohl wir hier in kurzer Zeit wieder einige der stolz erkämpften Höhenmeter verlieren, geht es auch schon bald wieder hoch. Der Weg bleibt aber gleich wie beim Abstieg: Eng, an die Wand geschmiegt und ein guter Blick in den nahen Abgrund. Aber all das ist es wert, wenn man erst Mal auf die Walenegg, und damit den höchsten Punkt auf der Wanderung auf dem Walenpfad erreicht hat.

Waren wir seit der Alp Oberfeld doch auf einem klaustrophobisch engen Trampfelpfad unterwegs tut sich jetzt eine grosse, alpine Wiese vor uns auf: Die Walenegg. Hier machen verschiedene Grüppchen Pause und geniessen die Aussicht. Und die Sonne. Die wärmt heute ganz schön heftig. Vielleicht könnte man auf meinen Armen Spiegeleier braten?

Ach, genau. war ja unten angeschrieben: Bergmesse auf der Walenegg. Und wir haben sie nur um eine halbe Stunde verpasst. Ach wie schade. Oder auch nicht.

Absteig nach der Walenegg

Abstieg, die zweite.

Nach dem Päuschen geht es nun richtig weit runter. Schon wieder. Der Weg hier ist schön und leicht zu laufen. Auch fehlt hier der schleichende Absturztod, denn hier gehen wir über eine Bergwiese. Die ist zwar auch nicht gerade flach, aber eben keine Klippe mehr. Das ist zwar mal ganz angenehm, dafür aber auch nicht mehr ganz so beeindruckend und auch der Abenteurer in mir fühlt sich deutlich weniger gekitzelt.

Und damit eben jener Abenteurer auch hier nicht zu kurz kommt: Die nächste Kuhherde. wieder ohne abgrenzenden Zaun. Wie sich aber herausstellt sind die zu weit weg vom Weg für einen Adrenalinstoss, und so geht es dann ohne weitere Ereignisse runter bis kurz vor das nächste Bergrestaurant.

Joya hält sich tapfer. Der anfängliche Übermut ist im etwas langsameren Tempo angekommen, aber sie geniesst das gemeinsame Naturerlebnis sichtbar. Sie lächelt, trippelt, schnüffelt und erfreut sich des Hundelebens. SIe kann den grösseren Teil der Wanderung auch ohne Leine mit uns gehen. Es gibt ein paar Stellen, da ist die Leine Pflicht, aber zu dieser Jahreszeit hält sich das in Grenzen. Und das ist gut so. Für uns alle. Denn unser Aussie-Schlittenhund stellt uns schon mal vor die Wahl, ob wir uns auf die Leine konzentrieren müssen oder auf unsere Trittfestigkeit. Daher freuen wir Zweibeiner uns auch darüber, dass sie auch mal frei gehen kann.

Kühe sind Käse

Kühe sind Käse.

Und so kurz bevor dieser Abschnitt beim nächsten Bergrestaurant endet, dann wieder Kühe. Dieses Mal liegt die Herde quer auf dem Wanderweg. Schon mit einem sehr ruhigen Hund wäre dies eher unangenehm und potenziell gefährlich. Wir haben da einen Duracell-Aussie, der so eine Situation schon auch mal lauthals kommentiert, und das kann so was auch verschlimmern. Wir haben aber genügend Platz um auszuweichen. Wieder Glück gehabt.

Mir stellt sich hier das Dilemma zwischen „Wie schön, dass die Kühe hier echten Freilauf im grossen Stil haben“ und „als ausgeschriebener Wanderweg, kuratiert, beworben und zum Tourismus ankurbeln gedacht“. Irgendwie finde ich, dass dieses Konfliktpotenzial durchaus mal angesprochen werden sollte. Schliesslich kommen hin und wieder auch Wanderer ohne Hunde in brenzlige Situationen und ungefährlich ist das mit so mächtigen Tieren ja nicht. Aber egal. Ich schweife ab. Ist gut gegangen und daher ja auch irrelevant. Der Walenpfad zeigt sich auch hier von seiner schönen Seite.

Ohne Halt bis Kuhherde Nummer 5.

Das Bergrestaurant lassen wir diesesw Mal aus und gehen weiter. Schon bald kommen wir in den Waldabschnitt der Wanderung und hier müssen wir noch einmal die verlorenen Höhenmeter wettmachen. Dieses Mal sind es aber nicht mehr ganz so viele. Nützt nix, den grössten Teil davon machen wir auf kurzer Strecke. Dafür im Wald. Der Schatten rekompensiert ein wenig für das erneute Schnaufen und Schwitzen. Auch hier finden wir, dass die Vielfältigkeit des Walenpfads schon echt beeindruckend ist.

Der Zauberwald auf dem Walenpfad

Der nächste Abschnitt führt wieder über eine offene Bergwiese. Weiter oben am Hang thront ein beeindruckendes Felsmassiv. Aber schon etwas mehr auf Distanz. Es ist hier klar, dass wir einiges tiefer sind und diese alpine Höhe auf dieser Wanderung auch nicht mehr erreichen werden.

you shall not pass.

Und hier kriegen wir den lang erwarteten Adrenalinschock durch Begegnung mit Kuh. Eines der interessierten Gustis findet uns zu spannend, um nicht auf uns hinzu zu kommen. Jasmin ist mit Goodies bewaffnet und führt Joya hinter meinem Rücken durch, während ich mit ausgestreckter Hand dem Wiederkäuer Halt gebiete. Hätte ich dazu noch einen astigen Stab in der Hand wäre eine Referrenz zu einem bestimmten grauen Zauberer durchaus nicht ganz verkehrt. Ob sich das Gusti innerlich totlacht, weiss ich hier nicht so genau. Aber es wirkt und auch hier kommen wir ohne näheren Kontakt durch.

Nur ein paar wenige hundert Meter weiter liegen die nächsten Hornträger, aber die schauen uns nur gelangweilt zu, wie wir an ihnen vorbei ziehen.

Hoch thront der Berg

Zurück zum Tourismus.

Waren wir seit der Walenegg weitgehend alleine, ein paar kleinere Wandergruppen mal abgesehen, geht es jetzt zurück zum erschlossenen Teil des Berges. Wir finden bald eine Infotafel und Joya sprintet gleich auf eben jene zu. Da steht ein Grüppchen Menschen; ein paar Erwachsene und Kinder. Joya geht Menschen meistens eher aus dem Weg, aber hier gleich drauf los und durch das Törchen durch. Ich weiss nicht recht, ob ich jetzt beunruhigt sein soll, aber die Kleine zeigt sich kompetent und a*schcool, legt sich gleich hinter die Bank in den Schatten ohne weiter auf die Menschen einzugehen.

Ich bin stolz wie nie, denn sie wollte eine Pause im Schatten und das hat sie eingefordert. Still, sozialkompetent und eigentlich sogar sehr freundlich. Sie konnte sogar auf engem Raum zwischen den Kindern durch ohne irgend ein Zeichen von Unwohlsein.

Härzlisee

Wir gehen weiter und erreichen auch schon bald darauf die Bergstation mit dem Härzlisee. Da hat es sehr viele Leute. Wir krallen uns ein Eis und steigen ab zu der nächsten Station. Vorbei an der Sommerrodelbahn. Joya schaut wunderlich auf die schnellen Schlitten mit Menschen drauf. Wir überlegen kurz, ob dies den Jagdtrieb anregen könnte, aber einmal mehr bleibt das kleine Wunder cool und interessiert sich kaum mehr für die „Meals on wheels“.

Ab zur Gondelstation, die leider recht überfüllte Gondel bestiegen und runter nach Engelberg. Ein kurzer Fussmarsch zum Bahnhof und die letzte Herausforderung gepackt: Touristen. Im überfüllten Zug.

Leider erleben wir hier nochmal die eher unangenehme Seiter der Menschen: Ich laufe im engen Gang vor, Joya in der Mitte und Jasmin zuhinterst. Joya ist sehr aufgeregt, denn hier ist echter Lärm. Und nein, es ist nicht die Bahn selbst, sondern die vielen Menschen. Joya schaut kurz in jedes Abteil und erntet grösstenteils angeekelte Blicke. Dabei berührt sie niemanden. Sie schaut bloss. Gut, dass ich das nicht mitgekriegt habe. Jasmin ist etwas enttäuscht und ein bisschen wütend, als wir im Gang draussen auf den ausklappbaren Notsitzen einen stillen Platz finden.

Immerhin haben wir teure Tickets gekauft und uns Mühe gegeben, dass der Hund sich vorbildlichst benimmt und niemanden stört. Und dann diese angepisste Stimmung und die Tatsache, dass man sich so nicht mal irgendwo dazu setzen kann und will. Menschen können schon mal sehr anstrengend sein.

Ich will den Beitrag aber auf einer guten Note abschliessen und den gibt es auch gleich. Eine junge Dame auf dem Notsitz neben uns kriegt das mit und es ergibt sich ein nettes Gespräch daraus. Die Zubegleiterin, die auch noch dazu kommt, kann Joya über den Kopf streicheln und das ganz ohne dass Joya ihren Unmut darüber mit Bellen kommentieren würde. Das ist dann doch eher selten. Kurz darauf steht sie sogar auf und wandert rüber zu der blonden, jungen Dame, schnüffelt an ihr und lässt sich gerade noch einmal anfassen.

Ich denke, ich verspüre darüber so etwas ähnliches wie väterlichen Stolz. Mann, was ist dieser Hund doch eine coole Socke. Und so, ja genau so möchte ich den Tag und damit den Beitrag schliessen. Ein schöner Tag war das. Und so viele nette Leute. Der Walenpfad ist wunderschön und echt empfehlenswert.

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Panoramawanderung Stockhorn

Panoramawanderung Stockhorn im Berner Oberland. Mit seiner extravaganten Form ist es einzigartig und ein extra Hingucker. Das Fehlen von touristischer Infrastruktur auf der eigentlichen Wanderung gibt dem Ganzen ein besonderes, naturomantisches Flair

Das Video zur Tour

Distanz: 7 km
Dauer: ca. 6 h (inkl. Pausen)
Höhendifferenz: ca. 500 m

Hundehalter sollten auf Folgendes achten:

  • Nimm genügend Wasser mit. Bis zu den Seen zieht sich die Strecke und es gibt nur wenige Trinkmöglichkeiten.
  • Zwischen Stockhorn und der Oberstockalp gibt es Stellen, an denen es ziemlich steil runter geht. Hier ist Vorsicht geboten für Hund und Mensch. Trittsicherheit ist ein Muss.
  • Zwischen Stockhorn und Oberstockalp ist grösstenteils Leinenpflicht ausgeschrieben. Sollte der Hund an der Leine ziehen kann es hier ganz schön gefährlich werden.
Map data © OpenStreetMap contributors | www.openstreetmap.org/copyright

Teilstrecke 1: Vom Stockhorn zum Oberstockensee

Gleich nach dem Aussteigen aus der Gondel präsentiert sich ein beeindruckendes Panorama auf die Seen. Weiter hat man die Möglichkeit, die Aussichtsplattform aufzusuchen um bis in die Vogesen zu sehen. Natürlich nur, wenn die Sicht das zulässt.

Von der Bergstation geht es gleich ziemlich steil nach unten los. Der Bergwanderweg beschreibt ein Zickzack und man könnte dauernd stehen bleiben und ein neues Detail der Aussicht bewundern. Danach lauft der Weg parallel zum Berg und wir kommen schlussendlich auf einer Wiese an. Hier weiden Schafe und Hunde sollten angeleint werden.

Schon bald geht es auf einer Krete weiter, und auch hier kann man nicht anders und das ganze eine Panoramawanderung nennen. Der Rundumblick ist fantastisch. Es wird einem schnell bewusst, wie klein man als Mensch zwischen diesen Felsen tatsächlich ist und wie weit oben man effektiv ist. Etwas Schwindelfreiheit schadet auf dieser Strecke tatsächlich nicht. Am Ende der Krete angekommen geht es nun um den Beg herum und immer weiter runter, bis wir schliesslich bei der Oberstockalp ankommen. Ab jetzt werden die Wege zunehmend einfacher zu begehen.

Nicht mehr lange, und wir kommen beim Oberstockensee an. Joya ist sichtlich dankbar, sich endlich im See abkühlen zu können und ausgiebig zu trinken. Auch die Zweibeiner strecken ihre Füsse an verschiedenen Stellen in den See und machen nach der Umrundung eine Pause. Wir sind uns einig, dass sich das Gebiet um das Stockhorn gut zum Wandern eignet, hat es doch nur rudimentäre Tourismus-Infrakstruktur und bietet somit viel Natur.

Teilstrecke 2: Vom Oberstockensee zum Hinterstockensee

Für den zweiten Teil der Panoramawanderung Stockhorn müssen wir zwar zuerst vom See aus etwas Höhe gewinnen, aber schon bald geht es in gemütlichen Tempo wieder stetig nach unten, mit dem Ziel der Zwischenstation.

Der Weg führt hier durch eine eindrückliche, subalpine Waldlandschaft. Hier finden wir dann auch eine Kuhherde an und machen einen schön grossen Bogen darum. Ein kleines Häuschen finden wir auch noch und fühlen uns da auch gleich etwas wie in einem Zauberwald.

Wenn sich 10 Minuten später nun der Wald auftut und den Blick auf den Hinterstockensee freigibt, wird die verzauberte Stimmung nur noch bestätigt: Im See liegt ein kleines Inselchen, und obwohl ziemlich klein ist es doch bewaldet. Wir zögern also nicht lange, steigen ganz zum See runter und kühlen uns alle nochmals ab, bevor wir dem See entlang zur Mittelstation gehen und die letzte Gondel Richtung Talstation nehmen. Müde und zufrieden setzen wir uns ins Auto und fahren los. Ein gelungener Tag geht zu Ende.

Hier gibts die Wanderung auf komoot zum Nachmachen.

Das Video zu dieser Tour findest du hier

Vielleicht eine andere Wanderung gefällig? Siehe dir dein Beitrag zur Melchsee-Frutt an


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Melchsee-Frutt

Wanderung auf der Melchsee-Frutt mit Hund
Diese wunderschöne Wanderung hat es etwas in sich, ist aber dennoch gut zu meistern.

Das Video zur Tour gibt es hier oder auf YOUTUBE.

Distanz: 14 km
Dauer: ca. 05:30 h
Anstieg: ca. 300 m

Hundehalter sollten auf Folgendes achten:

  • Nimm genügend Wasser mit. Bis zu den Seen zieht sich die Strecke und es gibt nur wenige Trinkmöglichkeiten.
  • Solltest Du einen Hund mit Hang zum Jagen haben, sei auf der Hut. Besonders nach dem Abstieg vom Bonistock ist die Chance, Murmeltiere anzutreffen, sehr gross.
  • Zwischen dem Aufstieg zum Bonistock und dem Abstieg zu den Seen gibt es eine Teilstrecke, wo Du zwischen zwei Wegen wählen kannst. Solltest Du den schwierigeren wählen, sei bitte vorsichtig und gib auf Deine Hunde Acht: Sehr nahe am Weg geht es senkrecht nach unten.


Map data © OpenStreetMap contributors | www.openstreetmap.org/copyright

Teilstrecke 1: Aufstieg zum Bonistock

Von der Bergstation aus gibt es zwei Wege zum Bonistock: den deutlich breiteren Weg und den Trampelpfad. Da uns das Abenteuer reizt und Joya diese „wilderen“ Wege sowieso bevorzugt, nehmen wir also den kleinen Pfad. Zwischen Blumen und Felsen schlängelt der sich nun hoch bis zum Bonistock. Zu beachten gibt es hier nicht viel, ausser die wunderbare Aussicht. Ein Teil dieser Teilstrecke führt durch ein Mutterkuhgebiet, wo dann auch Leinenpflicht ausgeschrieben ist. Ansonsten ist hier alles gemütlich. Auch die Steigung ist nicht allzu heftig hier.

Während dem Aufstieg hat man eine wunderbare Aussicht auf den Melchsee



Teilstrecke 2: Abenteuer an der Krete

Blick auf die Krete Richtung Tannsee
Blick auf die Krete



Auf dem Bonistock angekommen gönnen wir uns eine kleine Pause, essen etwas Kleines und geben bereitwillig über Joya und die Australian Shepherds Auskunft. Sie hat mit ihrem Aussehen das Interesse anderer Wanderer geweckt und sogar einen Hundewunsch ausgelöst.

Nach der Stärkung geht es dann weiter. Und hier setzt nun das grosse Abenteuer ein: Der sicherere Weg ist gesperrt, und uns bleibt nur der Weg direkt an der Krete. Da ist ein wenig Klettern angesagt, aber ohne Hilfsmittel machbar. Solltest Du allerdings Mühe mit Höhen haben: Hier könntest Du allenfalls Schwierigkeiten bekommen.

Ist das Kretenwandern dann geglückt, gibt es wieder eine Möglichkeit, im „Flachen“ ein Päuschen mit Aussicht zu machen, bevor man dann den Abstieg beginnt.





Teilstrecke 3: Abstieg zum Tannensee und Pause im Restaurant

Der Abstieg nun verläuft ereignislos: Nach einer etwas steileren, aber sehr kurzen Passage geht man einen Weg der Bergwand entlang, der stetig etwas Gefälle hat, bis man schliesslich wieder auf breiten, geebneten Wegen geht. Auch hier ist die Sicht auf den Tannensee zu bewundern. Wir entscheiden uns, noch zum Restaurant vorzugehen, was uns nochmal auf kleinen Trampelpfaden weiter nach unten bringt. Ein paar Wasserfälle sind hier zu bewundern. Nun kündigt sich aber das nahende Unwetter an. Bald geht es wohl los mit dem Sturm, und so sputen wir uns ins Berggasthaus Tannalp. Gerade rechtzeitig, denn nun geht ein echter Bergsturm los. Sicht runter auf Null, heftiger Regen und kurzzeitig sogar Hagel. Eine halbe Stunde später bleiben nur ein paar Wolken übrig. Sonst ist alles genau so schnell weg, wie es gekommen ist. Wir machen uns nun wieder auf den Weg und nehmen den letzten Abschnitt in Angriff.

Blick auf den Tannsee
Blick auf den Tannensee

Teilstrecke 4: Entlang den Seen zurück zur Bergstation

Mit einem Hauch von Mystik, der sich in Form schneller und tiefhängenden Wolken äussert, geht es nun den Seen entlang zurück zum Ausgangspunkt der Reise. Feuchtigkeit liegt in der Luft und lässt uns die Bergatmosphäre noch deutlicher wahrnehmen. Hier ist es nun grundsätzlich relativ flach und fordert unsere Kondition kaum noch. Immer wieder sehen wir uns um Richtung Tannalp, wohin sich die ganzen Wolken bewegen. Ein Gefühl von Weite macht sich breit, trotz der umliegenden Bergspitzen. Irgendwie erinnert die Szenerie nun etwas ans schottische Hochland… Vielleicht ist das ja auch nur mein Gefühl.

Haben wir vorher schon nur wenige Menschen angetroffen (vom Berggasthaus mal abgesehen), so sind wir hier nun richtig allein. Joya läuft frei und geht jedem Geruch nach. Sie scheint glücklich zu sein. Wir Zweibeiner geniessen die Stimmung ebenso.

Je näher wir der Zivilisation kommen, umso schöner wird das Wetter. Haben wir erst gar nicht mit prallem Sonnenschein gerechnet, so wird es nun richtig sonnig. Die knalligen Farben drängen sich nun richtig auf.

Schlussendlich kommen wir wieder bei der Siedlung an, quälen uns Richtung Bergstation (ob das nun die Müdigkeit ist, oder das nahe Ende der Tour uns etwas bremst, das wissen wir alle nicht so genau) und warten auf die letzte Talfahrt. Aus der Gondel heraus sehen wir uns ein letztes Mal richtig um und geniessen die letzten Blicke auf diese fantastische Umgebung. So eine Wanderung mit Hund ist schon ein einzigartiges Erlebnis. Etwas Schwermut bleibt hängen, aber auch grosse Zufriedenheit. Wäre da nur nicht noch die Heimfahrt nach Basel. Eines ist aber klar: Melchsee-Frutt mit Hund ist eine super Idee!

Panorama Melchsee
Der Melchsee im Panorama
Der letzte Blick
Der letzte Blick aus der Gondel, bevor es nach Hause geht.

Die Wanderung auf komoot

Wie wärs mit einer Wanderung auf dem Stockhorn?