Schön ist es im Schwarzwald. Leider geht man als Schweizer viel zu selten über die Grenze. Nein, nur da Einkaufen zählt da jetzt nicht. Deswegen wandern wir da. Auf den Feldberg. Zwar hoch auch die Feldbergspitze. Aber irgendwie eben auch drum herum.
- Dauer: ca 3 Stunden
- Distanz: 11,9 km
- Höhemeter: 480 m
- Startkoordinaten: 47.859199N, 8.036786E
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Parkatastrophe.
Gut, an einem Sonntag bei schönem Wetter da hoch war jetzt nicht gerade die beste Idee. Aber so weit haben wir gar nicht erst gedacht. Dass jetzt da aber noch ein Mountainbike Rennen läuft, das konnten wir nicht wissen. Daher sind die Parkplätze überfüllt. Sogar das Parkhaus ist kapazitiv am Anschlag. Umgemütlich. Aber nun gut. Wir dackeln also los und trotz der vielen Leute sind wir schnell etwas ausserhalb und keuchen den Berg hoch. Wir hatten uns nämlich tiefere Temperaturen erhofft. Wir sind ja schliesslich extra auf den Berg.
Spitzhaube auf dem Berg.
Oben angekommen laufen wir direkt auf das Bismarck-Denkmal zu. Etwas gar schlicht ausgefallen. Durchaus nicht jetzt hässlich oder so. Aber halt auch nichts Besonderes. Vielleicht mag man hier die preussische Spitzhaube nicht und das Denkmal ist quasi sarkastische Kunst? Uns hält es dann auch nicht lange da und wir ziehen weiter zur Feldbergspitze. Wie auf dem ganzen Weg hierhin hat es einfach zu viele Menschen und wir ziehen schnell weiter. Joya hat sich auch gleich von Anfang an in den Energiesparmodus geschalten und sich zudem extra freundlich zu Mensch und Hund gezeigt. Wie als ob sie es uns leichter machen wollte. Good girl!
Endlich alleine.
Hinter der Spitze geht es nun runter. Die Sendetürme verschwinden langsam hinter derm Feldberg. Also eigentlich stehen sie ja darauf. Aber Optik und Physik lassen die Dinger „hinter“ dem Berg verschwinden. Na, egal. Der Weg führt also runter. Und zack sind wir weitgehend alleine. Endlich wird es ruhig. Das gefällt nicht nur uns Zweibeiner, sondern auch Joya wirkt nun gelöster. Wer mag schon Menschenmengen? Stetig purzeln nun die Meter über Meer. Durch Wald und Heide führt der Weg. Bis wir an einem Bergrestaurant ankommen. Wir würden ja gerne etwas trinken da. Aber die Euros sind im Auto geblieben und der Herr am Ausschank will meine Schweizer Franken nicht und Karten nehmen sie hier ebenso wenig.
Nach der Beiz ist vor der Beiz.
Kurzer Anstieg. Danach wieder geradeaus im Wald. Der Schatten hier macht es etwas erträglicher. Die fortgeschrittene Stunde hilft sicher auch. Nach einer Weile nähern wir uns dem nächsten Restaurant. Da gehen wir gar nicht erst fragen. Keine 10 Minuten später bereits wieder ein Restaurant. Auch das lassen wir aus. Wir haben auf diesen Abschnitten durchaus wieder mehr Menschen getroffen (Warum wohl ausgerechnet in der Nähe der Restaurants und nicht im Wald, fragt sich der Wissbegierige?) und wir dürfen hier durchaus mal loben. Die vornehmlich Deutschen, die wir hier treffen, grüssen fast alle sehr freundlich und sind sichtlich erfreut an Joya. Sehr höfliche und nette Leute hier im Schwarzwald.
Wir kriegen die Kurve.
Zu Beginn habe ich gesagt, dass es irgendwie um den Feldberg rum geht. Ja, jetzt haben wir etwas mehr als die Hälfte erreicht und sind parallel zu der Hinwanderung auf dem Rückweg. Währen dem stetigen Abstieg sind wir aussen an einem Berg herum geführt worden und das passiert jetzt wieder. Ein ziemlich wilder Abstieg entlang einem Bach führt uns zu einem etwas breiteren Weg, der um den nächsten Berg aussen herum führt und direkt an die nächste Beiz. Aufgrund unserer finanziellen Lage (Eurodefizit) lassen wir die ebenfalls aus und gehen zum Feldsee. Da verweilen wir etwas. Denn nun müssen wir rund die Hälfte der verlorenen Höhenmeter wieder gewinnen. Und das auf ca. 1-2 Kilometer. Also etwas steiler. Der See ist ein kleines Juwel. Da aber Badeverbot herrscht für Mensch wie Hund ruhen wir nur kurz die Füsse aus und machen uns sogleich an den Aufstieg.
Die letzte Meile.
Es geht zurück in den Wald und den Berg hoch. Auch hier macht das Ganze so eine Kurve und wieder beinahe um den Berg herum. Oder so ähnlich fühlt es sich an. Und als wir endlich aus dem Wald herauskommen, sind wir bereits bei der Talstation der Gondel, die wir auf unserer Wanderung auf den Feldberg hoch bewusst ausgelassen haben. Ein paar hundert Meter an den Betonverbrechen, die hier als Hotel dienen, vorbei und wir sind wieder beim Parkaus. Nun schliesst sich auch die Parkatastrophengeschichte, denn für die ca. fünf Stunden bezahlen wir 10 Euro. Finden wir etwas viel. Zahlen wir aber trotzdem. Alle müde? Klar. Alle zufrieden? Genauso klar. Hat sich definitiv gelohnt.