Blick auf den Ärr

Fehmarn – Fröskog

Morgenstund – du mich auch

Nach der zweiten Nacht auf Fehmarn, die für uns alle viel zu kurz war (genau wie der Aufenthalt dort insgesamt), nehmen wir nun die zweite Teiletappe Fehmarn – Fröskog in Angriff.
Da wir alle recht groggy sind, laufen wir wie auf Autopilot. Ich bin eher der phlegmatisch desorientierte Typ und merke kaum, wo es brennt, während Jasmin die Show rettet. Als wir endlich im Auto sind und auf dem Weg zur Fähre kehrt so etwas wie Ruhe ein. Auch, das wir etwas zu früh auf die Fähre warten, entspannt die Situation.

Überfahrt nach Rødby

Dann geht es endlich los. Jasmin hat den Flex Tarif gebucht und so haben wir dann auch VIP Vortritt und kommen als zweites Auto auf die Fähre. Und ab da wird es kurz ungemütlich: Um uns rum auf engem Raum stehen gleich 4 Hunde rum. Joya findet das ja meistens sehr unnötig. Heute lässt sie sich aber nur auf uns (und die feinen Goodies) ein, ignoriert die anderen Vierbeiner und wir manövrieren uns aufs Aussichtsdeck. Also doch keine Aufregung. Die Fahrt bleibt schön, ruhig und angenehm und wir können die anderen Hunde problemlos beobachten ohne auch nur den Hauch von einer Reaktion. Gut gemacht, alle sammen.

Profitipp: Bucht eure Überfahrt bis zu drei Monaten vorher. DIïe Strecke Puttgarden – Rødby ist viel befahren und schnell ausgebucht. Du kannst deine Fahrt direkt hier buchen.

Reif für die Inseln

Und so geht es dann nach der Fähre auf dänischem Boden weiter. Die Landschaft ähnelt derjenigen von Fehmarn so stark, dass wir kaum einen Unterschied bemerken. Ausser vielleicht, dass trotzdem ein Gefühl der Freiheit und Weite aufkommt. Verkehrsaufkommen hat es so gut wie keines, und auch rund um Kopenhagen fliesst alles rund. So sind wir schneller als erwartet an der Øresund Brücke und eh wir uns versehen stehen wir am schwedischen Zoll. Meine Wenigkeit hat in der mitternächtlichen Hektik (um 7 Uhr in der Früh) die Identitätskarte in die falsche Tasche gepackt und erklärt nun dem streng schauenden Zollbeamten, dass ich sie in der Fototasche im Heck hätte. Mit seiner Erlaubnis würde ich sie holen. Der nette Herr schaut mich darauf streng an, fragt: Woher sind Sie?“ Nach meiner Antwort richtet er den Blick auf Jasmin, und fragt nach, ob ich denn auch nicht lüge… Darauf hin entlässt er uns mit einem freundlichen Lächeln und die Reise geht nun durch Schweden.

Immer weiter gen Norden

Auch nun verläuft die Fahrt weiterhin ruhig und verzögerungsfrei. Alles, was auf deutschen Autobahnen schief lief, scheint hier nicht statt zu finden. Auch gut. Die Landschaft ändert sich, und, falls das dann geht, wird immer schöner. Wir nehmen Abschied vom Meer und tauchen in die Waldländer Mittelschwedens ein. Wir sind uns noch nicht sicher, ob es denn wahr ist oder ein Traum, denn ein Meer von Klischées tut sich auf: Die Häuschen, die Gewässer, der Wald. Einfach nur traumhaft. Dennoch zehrt die Reise nun etwas an uns, und wir sind froh, als wir endlich das gelbe Holzhäuschen in Fröskog sehen.

In the middle of the street…

Haus in Fröskog

Nun gut, unser kleines Mäuschen muss nun nach 7 1/2 Stunden Fahrt aber auch noch zu ihrem Spaziergang kommen, und so schmeissen wir unser Gepäck ins Haus, schauen uns das Ganze nur kurz an und gehen runter zum See. Dauert ja auch keine 2 Minuten. Hat auf der Karte nach mehr gewirkt. Erst recht gut, oder? Der Badeplatz ist wunderschön… aber nach kurzer Zeit merken wir, dass da gar kein Weg weiterführt. Einzig und allein der Gang an der Hauptstrasse bleibt. Gesagt, getan. Nach 5 Minuten finden wir den Weg in den Wald und spazieren los. Es ist sehr schön hier, doch leider geht es nirgends mehr runter zum See. Nach eienr Weile entschliessen wir uns zur Umkehr. Nicht nur wir sind müde, sondern auch Joya scheint mehr mitzugehen als sich auf ihr Hundeabenteuer einlassen zu wollen. Ab ins Haus und zu Abend essen. Ich entschliesse mich, das Haus nochmal zu verlassen für ein paar Fotos.
Und jetzt ist dann aber auch Schluss. Fehmarn – Fröskog war eine schöne Fahrt, aber genug ist genug. Ab ins Bett und morgen kann man genügend auskundschaften.

Bis auf Weiteres, ihr Lieben.

Ein Tag auf der Sonneninsetl

Ein Tag auf der Sonneninsel

Wir haben den zweiten Tag nun also auf Fehmarn verbracht. Die Insel wird auch liebevoll die Sonneninsel genannt und trotz eines etwas zögerlichen Anfangs ist sie schlussendlich diesem Kosenamen auch gerecht worden.

Am Morgen noch etwas trüb, ändert sich am Mittag aber alles

Um die MIttagszeit zeigt sich langsam die Sonne

Nachdem wir die anhaltende Müdigkeit von uns geschüttelt haben, machen sich die 2 Mädels und ich auf den Weg, einen schönen Spaziergang an der Küste zu machen. Zuerst am Strand, danach oben auf der Düne, gehen wir also gemächlich die Gegend erkunden. Während es beim Start noch etwas trüb ist, ändert sich das aber gegen Mittag und schon bald bekundet die Sonne ihr Dasein mit angenehm warmem Strahlen. Wir freuen uns am Meeresgeruch und der tollen Aussicht. Am grössten ist die Freude allerdings bei Joya: Mit erhobenem Schwanz erkundet sie die neuen Gerüche und schaut unter fast jeden Stein. Auch am Wasser probiert sie sich hin und wieder. Jedes Mal das entsetzte Schütteln, wenn sich das Wasser schon wieder als salzig entpuppt. Zum Glück haben wir vorsoglich genügend Trinkwasser mitgenommen und so kann man sich auch mal wieder am ekligen Salzwasser probieren.

Mittagessen in Burg

Gegen Ende dieser schönen Küstenwanderung schleicht sich nun bei allen der Hunger an. Spontan entscheiden wir uns, auf der Rückfahrt zu unserem wunderschönen Feriendomizil in Burg etwas essen zu gehen. Und das hat sich aber gelohnt. Burg ist ein selten schönes Städtchen mit dem norddeutschen Flair. Obwohl die Innenstadt stark frequentiert ist und es mit Hund schon mal etwas eng wird, sind hier alle super rücksichtsvoll. Im Fischrestaurant hat man uns wunderlich angeschaut, als wir nachfragen, ob wir mit Hund Platz nehmen dürfen. „Warum denn nicht“, sagt die höchst korrekte Servicefachfrau, und so können wir unsere Fischmahlzeit in Frieden einnehmen.
Reist ihr nach Fehmarn, solltet ihr Burg definitiv nicht auslassen.

Haus Deichblick. Unsere Bleibe hier auf Fehmarn

Nach gelungenem Mittagessen und kleinem Stadtspaziergang geht es nun erstmal zurück nach Wulfen, dem Örtchen wo wir hier untergekommen sind.
Und nun will ich euch eines nicht vorenthalten: Das Haus Deichblick, wo wir das kleine Gästehaus für 2 Nächte gemietet haben. Die Schlüsselübergabe verlief schnell, kompakt und korrekt. Nein, was sage ich: freundlich! Das Häuschen ist klein, aber fein, das ganze sehr unkompliziert. Die Gastgeber nett und zuvorkommend. Allfällige Fragen können gleich per Whatsapp geklärt werden, sollte man sich mal nicht gerade ums Haus treffen. Die Diskretion stimmt hier, obwohl man schon sehr nahe an den Vermietern wohnt.

Wir treffen uns dann schliesslich auch kurz noch hinter dem Haus und ich lerne ihren Neuankömmling, ebenfalls ein Vierbeiner, auch gerade noch kennen. Blafft er mich von Weitem noch an, kann er seine Freundlichkeit in nächster Nähe nicht verstecken und begrüsst mich dann auch ausgiebig.

Möchtet ihr ebenfalls ein paar Tage auf Fehmarn verbringen, kann ich diesen Ort definitiv und von Herzen empfehlen. Luxus sollte man nicht erwarten, aber alles hier ist in bester Ordnung, funktioniert und hinterlässt einen wunderbar „heimeligen“ Eindruck.
Kontaktieren könnt ihr die netten Leute hier: www.haus-deichblick-wulfen.de.

Gästehaus Deichblick Wulfen

Der letzte Abend: Ein Sonnenuntergang wie im Buche

Nach dieser Nachmittagspause im Haus Deichblick, die wir alle freudig angenommen hatten, sind Joya, Jasmin und ich nochmal ins Auto gehüpft und so fahren wir in den Westen der Insel an den Strand. Sonnenuntergang ist ja auch schon bald und der Strand hier wurde ja schliesslich in dem Buch „Fehmarn Hundeferien“ (Fehmarn 2017; www.fehmarnhundeferien.de) empfohlen, welches im Haus Deichblick aufliegt. Wir haben die letzten Sonnenstrahlen in voller Länge ausgekostet, uns toll unterhalten und viel fotografiert. Joya hat sich ausgetobt in einer spannenden Mischung aus flitzen, schnüffeln und Füsschen ins Wasser stellen (Mit dem obligaten Entsetzen über das blöde Salz im Wasser).

Silhouette vor dem Sonnenuntergang

Am Ende noch etwas Wehmut

Wieder im Haus Deichblick angekommen, streichen wir Brote für die morgige Fahrt, packen unsere Taschen und räumen auf. Also, um genau zu sein, so richtet Jasmin alles Wichtige her, während ich die Bilder entwickle und diesen Post hier bereit mache. Die Mädels gehen dann auch mal ins Bett, während ich noch hier sitze und weitertippe. Hat irgendwie schon was poetisches an sich. Fehlt noch die Zigarre und der Whisky im Anschluss. Halt Moment, morgen fahren wir ja wieder Auto. Morgen verlassen wir dieses Paradies, die Sonneninsel Fehmarn. Und obwohl wir uns alle freuen, schleicht sich so ein bisschen Wehmut ein, dass wir hier wegfahren. Darum jetzt auch ins Bett…. Dann geht das unangenehme Gefühl auch schneller vorbei.

Gute Nacht, liebe Leser.
Bis an einem neuen Tage!

Bild der Südküste von Fehmarn mit der Brücke im Hintergrund

Von Basel nach Fehmarn

Die Fahrt durch Deutschland von Basel nach Fehmarn ist theoretisch unspektakulär. Meist dreispurige Autobahnen führen da eigentlich „gerade“ durch. Wären da nicht die Unfälle. Es sind 3 an der Zahl und sie sehen alle äusserst unschön aus. Unsere Fahrt verzögert sich bereits in den ersten 150 von rund 950 km. Und mit nur 30 Minuten zählen wir da noch zu den Glücklichen. Bereits während der Umfahrung hört man im Radio, wie sich die Staulänge rund verdreifacht.

Habe ich mich gerade etwas negativ über die Unfälle geäussert? Nein, es ist zwar anstrengend, aber den Verunfallten gehts schlimmer, also schütteln wir das ab… Aber dann gibts da ja noch die Baustellen…. bei 10 habe ich vergessen, weiter zu zählen. Gefühlt müssen das über 20 verteilt auf die ganze Strecke gewesen sein.

Aus den vom Navi veranschlagten 8 1/2 Stunden sind dann erwartungsgemäss run 11 1/2 geworden. Durch die vielen Pausen, die wir uns und Joya, die brav und still die lange Fahrt von Basel nach Fehmarn sicher in ihrer Hundebox erduldet und zeitweise verschlafen, gegönnt haben, sind wir selbstverständlich nicht ganz unschuldig an der Verzögerung.

Sonnenuntergang auf Fehmarn

Ende gut, Alles gut. Kann man hier sagen. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir in Femahrn an, beziehen rasch unser Ferienhäuschen, packen den kleinen Fellschatz und wandern, begleitet von einer legendären, blutroten Sonnenscheibe verpäckt in einem Wolkengewand dem Strand entlang.

Bugs Bunny foppt den Hund

Wunderschön, so ein Abendspaziergang am Strand. Als wir dann allerdings über den Campingplatz wandern, um zurück zu unserem wunderschönen Portier-Haus zurück zu kommen, wird es noch ein letztes Mal sehr hektisch: So viele kleine Feldhasen (oder sind es Kaninchen? egal). Bugs Bunny und seine 50 (oder mehr?) Freunde sind überall verteilt. Und haben so gut wie kein Respekt vor Joya, die extrem aus dem Häuschen ist. Sie fiept und hängt sich dauernd in die Leine. Da ist viel Geduld und Futterarbeit gefragt von uns Zweibeinern. Aber immerhin: Einmal über den Platz rüber und die Lage entspannt sich. Der Rest des Weges verläuft ruhig und zunehmdends nimmt auch die hündische Erregung ob der Hasen‘ Dreistigkeit ab.

Zuhause gibts ungewollt noch eine kleine Spielsequenz, das Nachtessen und bereits vor 12 fallen hier alle in ihre Betten und schlafen wie die Steine bis am nächsten Tag durch.

Ein gelungengener Tag. Trotz der 11 1/2 Stunden auf der gefährlichsten Autostrecke meines Lebens (Wenigstens gefühlt ^^).

Dieser Eintrag ist Teil des Schwedenblogs. Solltest Du über andere Wege auf diesen Betrag gekommen sein, so kommst Du hier zur gesamten Reisebeschreibung