Joya auf Veddö

Naturreservat Veddö

Und auch heute haben wir wieder eine schöne Wanderung gemacht. Dieses Mal ging es an die Westküste ins Naturreservat Veddö in der Nähe von Fjällbacka. Diese Wanderung ist ungewöhnlich kurz und einfach zu machen. Die Aussicht und die Meerluft machen diese Tour aber durchaus wertvoll.

Karte Naturreservat Veddö

Hier geht es zur Wanderung auf KOMOOT

Klein aber fein

„Endlich was hundefreundliches“, sagt sich Joya bestimmt, als sie aus dem Auto hüpft. Vorher sind wir schon an zwei Orten rumgetigert, wo es entweder nur Asphaltstrassen gab oder viel Menschen und Hunde da waren. Jetzt aber sind wir wieder alleine im Grünen. Obwohl sie schon recht müde ist, dackelt Joya vorne weg los, erhobenen Schwanzes, sozusagen. Das, ja das gefällt ihr. Wir Zweibeiner freuen uns mit ihr; so eindrücklich der letzte Stop war, so freuen wir uns trotzdem auch auf etwas mehr Natur und weniger Menschen. Alle atmen auf und durch.

Sicht Richtung Fjällbacka

Wiese unter den Füssen, Meer in der Nase

Die Tour führt uns grösstenteils einfach begehbar einmal rund um die Halbinsel Veddö. Viel gibt es nicht zu erzählen. Es ist einfach schön hier. Die Sicht auf den Schärengarten ist herrlch. Ein bisschen fehlt so ein Tick Sicht auf den freien, grossen Ozean. Aber immerhin haben wir die Salzlake. So ist es schon mal ganz ok. Nach einer Weile gibt es einen kleinen Anstieg. Dort oben haben wir dann über weite Strecken gute Sicht. Die Sonne reflektiert im Meer und die ganze Szene kriegt einen leicht melancholischen Touch. Vielleicht liegt das aber auch nur an mir. Gefallen tut es aber auf jeden Fall. Nach einem kurzen Abstieg kommen wir zum ersten Badeplatz. Theoretisch. Denn der Strand sieht wenig einladend aus. Nicht etwa so generell, denn es ist sehr schön da. Aber die Steine… Sieht etwas unbequem aus. Wenigstens wenn man einen bequemen Einstieg ins Wasser wünscht. Und so ziehen wir dann weiter.

Joya am Strand

Der zweite Streich folgt sogleich

Kaum sind wir zurück auf dem Weg kommen wir auch schon zum nächsten Strand. Joya hüpft verknügt über den groben Kies und die Muschelfragmente. Hund müsste man sein: Ein paar blöde Steinchen, Muscheln und die Welt ist  in Ordnung. Am Ende des Strandes kann ich Jasmin dann noch überreden mal baden zu gehen. Ich spiele etwas mit Joya, und sie ist im Meer. Wäre ja auch irgendwie doof, wenn man dann zuhause erzählt, dass man am Meer war aber nicht schwimmen gegangen ist. Ich beschäftige mich mit den Kameras und Joya. Ich habe also zu tun und somit einen guten Grund.

Joya buddlet

Über die Planke gehen im Naturreservat Veddö

Nach dem Päuschen an, respektive im Wasser geht es nun zurück auf den Weg. Joya ist sichtlich erholter als zu Beginn und trippelt wieder motiviert mit. Selbst der Lauf über die Planke(n), der jetzt folgt, nimmt sie sehr gelassen. Sie geht zwar sehr vorsichtig und spreizt die Pfötchen weit, aber geht mit socherem Schritt los. Nach den Planken klettern wir noch etwas über Felsen zwischen Heidekraut, und schon bald sind wir am Ende des schönen Rundweges, der um das Naturreservat Veddö rum führt. Schön war es auf jeden Fall, vielleicht gerade deshalb, weil es kurz und einfach war. So bleibt mehr Zeit, um die Schönheit der Umgebung wahrzunehmen.

Planken laufen
An der Küste

Eine Reise an die Küste

Heute haben wir was ganz anderes gemacht und das Waldland mal für einen Tag lang hinter uns gelassen. Wir haben dafür eine Reise an die Küste gemacht und viele tolle Sachen angeguckt.

Unser Wuffel, Revierpolitesse und Schmusebeauftragte, Nachbarschaftsspionin und Futter-Qualtätsprüferin, kriegt heute einen Tag an der Sonne. Nach den vergangenen Tagen, die meist von Wolken durchzogen waren, soll es heute durchgehend sonnig sein. Wir Zweibeiner haben uns also für einen Tag am Meer entschieden. So was von klar, dass die Mitteleuropäer beim Wort Sonne sofort zum Strand rennen, oder etwa nicht?

On the road again.

Joya lässt das Ganze erstmal kalt. Ist ja doch irgendwie diesselbe alte Leier: Die Alten brauchen Zeit, um in die Gänge zu kommen. Sie ist müde von den vielen Abeneuern und verlässt gerade mal fürs Frühstück den Ruhemodus. Auch auf dem Weg zum Auto ist nur minimalste Teilnahme zu verspüren. Ist ja ebenfalls nichts Neues. Denn hier liegt vielleicht der einzige unglückliche Punkt unserer Ferien: Vom Hause aus loslaufen auf eine aussergewöhnliche Tour: Leider nein. Wir sind zwar an einem wunderschönen See, aber da kann man leider nicht entlang laufen, denn es gibt keine Wege. Auch keine Trampelpfade. Also fahren wir immer mit dem Auto wohin. Das hat die Kleine sehr schnell erlickt und so wundert es denn auch nicht, dass selbst das Fortgehen zur Routine wird.

Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Wir fahren dann mal run 100 Minuten nach Hamburgsund. Ich habe da auf einer Karte einen Leuchtturm auf einer Schäre entdeckt und der Fotograf in mir sieht eineinzigartiges Foto vor dem geistigen Auge. Das sich leider als kurzsichtig erweist.
Es war schon anhand der Karte nicht klar, ob man den Leuchturm auch schön zu sehen kriegt oder ob die Schären sich schön anordnen lassen. Egal. Spontan sein. Muss man ja. Und dann kommt es erstens anders, zweitens als man denkt.

Küstenklischées und die Google-Diasphora.

An der Küste
Pause an der Küste

In Hamburgsund angekommen ist es erstmal sehr schön. Der Tapetenwechsel zeigt sich sofort von der besten Seite. DIe Landschaft ist anders, die Dörfer sind ganz leicht anders, das Meer ergänzt offensichtlich den Stimmungswechsel. Dann geht es rüber zur Hamburgsö, eine Schäre die zum Ort gehört. nur: Festland und Schäre werden durch ca 40-50 Meter Meer getrennt. Und um die zu überbrücken müssen wir eine Fähre nehmen. Zu Fuss. Ein toller Start in ein neues Abenteuer. Uns gefällts und Joya hat erwartungsgemäss ihren Enthusiasmus wieder gefunden.

Laut Google maps. gehts nun 19 Minuten zum Aussichtspunkt. Wir laufen also los. Dummerweise verstehen wir uns heute nicht gut, der Google und ich. Ich behaupte, er hatte Mühe mit dem GPS und der Google sagt ich wäre falsch gelaufen. Wahrscheinlich hat er Recht. Aber zugeben werde ich das nur über meine Leiche. Egal. Wir landen in einer ganz anderen Bucht. und das nach mehr als 30 Minuten. Kein Leuchturm. Kein Klischéefoto? Doch, klar. Fischerhäuschen in einer Reihe in rot-weiss? Check!

Zurück zur Fähre. Erste negative Erfahrung mit anderen Hundehaltern in diesen Ferien? Check. Die gute Frau lässt doch einfach ihren angeleinten Hund immer näher zu unseren, ebenfalls angeleinten Joya, die zwischen uns sitzt und auf der Fähre etwas eingeengt ist. Ich sag ihr noch zweimal, sie solle ihn nicht ranlassen. Zu spät. Joya nimmt einen Satz, knurbellt ihne kurz an, lässt sich aber sofort wieder ablenken. Es tut mir etwas leid um den anderen Hundemann. Der sieht sehr sehr lieb und alt aus. In einer etwas weniger beengten Situation hätte das durchaus gut gehen können. Aber doch nicht in einer Flaschenhals Situation. Ich erkläre der Dame die Situation. Sie scheint zu verstehen. Oder auch nicht, denn kurz bevor wir die Fähre verlassen, kriege ich noch einen Erziehungstipp. Man gebe mir einen Klappspaten. Ich beerdige das Problem dann gleich hier und jetzt.

Die Stunde auf der Insel könnte man, aufgrund meiner schlechten Vorbereitung auch als verloren bezeichen, war aber sehr schön und immerhin sind 2 gute Sachen daraus entstanden: Joya könnte vergnügt schnüffeln und die Gegend erkunden und ich habe immerhin ein schönes Foto gekriegt. Ich glaube Jasmin hat es auch gefallen. Hoffe ich mindestens. Denn heute gebe ich etwas das Programm vor. Sie hat zwar gesagt, dass es ihr so lieb sei, aber ich tendiere da eher zu konsens. Mal sehen, wie sich der Tag noch so entwickelt.

Zurück ins Auto. Hund in die Box. Bezahlen füs Einsteigen in Goodies, Türchen zu zu und zack, Joya geht auf Tauchstation. Ich fahre mit den Mädels zu Station Nummer 2. Fjällbacka der Ort, die Kungsklyfta das Ziel. Nicht berücksichtigt habe ich hier, wie stark touristisch dieser kleine Ort dann ist. Ich mein, war ja logisch, wenn man sich die Klyfta anschaut. Aber realisiert habe ich das in meinem Tourplanungsrausch dann eben trotzdem nicht. Na, da sind wir, also los.

Dichtestress im Fischerstädtchen Fjällbacka.

Fischerstätdchen an der WEstküste

Wir stürzen uns ins Getümmel, lotsen Joya durch den Menschen- und Hunde-Dichtestress des kleinen Küstenstädtchens hin zur Klyfta. Hier müssen wir erstmal den Aufstieg über die Holztreppen machen, nur um Herauszufinden, dass wir jetzt noch über Felsen klettern müssen. Joya schaut etwas irritiert, gleicht sich nochmal mit mir ab, ob sie da jetzt wirklich hoch muss. Als sie versteht, dass es irgendwie da durch muss, schaltet sie auf Bergziegen-Modus um und drückt die Touren hoch. Ich, der ich am anderen Ende der Leine hänge, muss zuschauen, dass ich mithalten kann. Es ist mal wieder ein Abenteuer. Und es gefällt mir. Jasmin fällt etwas nach hinten, aber holt dann auch wieder auf. Wir ziehen also durch die Schlucht., begutachten beeindruckt die 3 festgeklemmten Steine in der Schlucht, die wie ein Dach über dem Durchgang hängen. Schön, was die Natur so alles vermag.

Kungsklyfta

Gut. Das haben wir also geschafft. Jetzt zurück zum Auto. Ach ja, der Dichtestress… Zwar gut händelbar, aber deutlich anstrengender als die Kletterei. Das Städtchen ist wunderschön, aber wir entscheiden uns dennoch, hier kurzen Prozess zu machen und mittendurch. Joya gibt ihr bestes und trotz den vielen Hunden braucht es nur ein einziges Mal eine laute Kundgebung, dass einer der Hunde einfach mal so doof ist. Wieder beim Auto haben wir eine sichtlich erleichterte, aber auch schon wieder müde Hundedame. Der Prozess hier ist derselbe wie zuvor: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation.

Eine Reise an die Küste. Diesmal für den Hund.

Veddö an der Küste

Wanderparkplatz. Einsamkeit. Endlich hundegerechtes Programm, denkt sich eine erleichterte Hundedame, als der Kofferraum das nächste Mal aufgeht. Naturreservat Veddö unser Ziel. Wiesen, Felsen, Heidekraut. Wie schon so oft zuvor. Schwedische Natur wie wir sie erwarten. Mit einem Unterschied: Heute gibt es Meer statt See. Uns gefällts, Joya ekelt sich wieder vor dem Salzwasser. Aber planschen kann man trotzdem. Nur nicht zu viel.

An der Küste auf Veddö

Wir wandern also über Wiesen, klettern über flachen Fels und einmal rund um die Insel. Wir finden auch noch einen tollen Strand. Jasmin geht baden. Joya und ich spielen etwas. Joya macht Hundeblick und ich sehe zu, wie lange ich standhaft bleiben kann. Ich verliere das Spiel. Regelmässig sogar. Dafür gewinnen wir Zweibeiner das grosse Meta-Spiel. Joya hat völlig vergessen zu bellen, wenn Jasmin weiter ins Meer raus schwimmt. War sonst so üblich. Selbst wenn wir gerade mal kein Goodietausch veranstalten: Sie kann sich selber beschäftigen und zeitweise Jasmin sogar aufmerksam beobachten, ohne ihren Unmut kund zu tun.

Den kurzen, aber schönen Rest der Wanderung gehen wir entspannt und sehr gemählich. Hundi ist zufrieden und müde. Jasmin geht es genau so. Nicht so bei mir. Ich habe noch einen Punkt auf der Liste. Und solange wird man nicht müde. Niemals. oder so ähnlich. Beim Auto zeigt sich die bekannte Szene: Schwups, mit einem Satz in die Box, Goodies entgegen nehmen, Türchen zu, Kofferraum zu und zack auf Tauchstation. Diese Reise an die Küste hat unserem Vierbeiner definitiv am besten gefallen.

Holzsteg an der Küste von Veddö

Letzer Halt: Bronzezeit.

Ab ins nahe gelegene Tanumshede. Dort sehen wir uns die Steinritzungen aus der Bronzezeit an. Ohne die Einfärbung durch die Archäologen würde man die Motive gar nicht erst sehen. und trotzdem: Das hier, das ist Weltkulturerbe. Wie das Taj Mahal. Oder  die Pyramiden. Dort bauen 1000 von Menschen unsinnig grosse Monumente. Hier hauen Sie Figuren in den Stein. Effizient, würde man wohl sagen. Und auch wirklich beeindruckend. Hinterlässt bei mir so etwas wie historio-romantische Gefühle: Altertum. Einfach geil!

Hällristningar Tanum

Nach der Reise an die Küste

Ich erspare euch hier die schwups – zack Routine. Aber glaubt mir, auch dieses Mal ging es so. Nur dieses Mal ist klein Joya komplett erschöpft. Wir sind keine 30 Minuten bei den Felszeichnungen rumgelaufen. Aber der ganze Tag hinterlässt seine Spuren.

Vom Hund sehen und hören wir nichts mehr. Bis wir zuhause sind. und eigentlich auch dann nicht mehr. Der Feierabend hat für Joya schon etwas früher begonnen. Jasmin wird noch für ihre Geduld belohnt und kann einem Elch in die Augen sehen. Zwar vom fahrenden Auto aus. Und auf ein paar Meter. Aber eben trotzdem. Elchsichtung sind eigentlich gar nicht so häufig. Und man sagt den Touris auch, dass es so selten ist, dass man es nicht erwarten sollte. Aber Jasmin sieht in ihrem ersten Urlaub Elche. Wild. Und gleich zwei Mal. Soviel zu Wahrscheinlichkeiten und Statistik.

Nach dieser Reise an die Küste mache ich es wie in rauer Urzeit und lasse ich den Laptop heute Abend ruhen und schreibe diese Zeilen am Tag danach. Denn so eine Reise an die Küste macht müde. Also aus die Maus, Ruhe im Karton. Vi hörs, liebe Freunde!

Etwas Farbiges

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgtes, etwas Blaues

Die Leselampe scheint mir auf den Laptop. Es ist das einzige Licht im Raum. Neben mir schläft Joya, gerade genügend Berührung, um als Kontaktliegen durchzugehen. Jasmin wollte mal eben nach oben gehen irgend was tun oder holen. Sie ist jetzt schon eine ganze Weile weg. Sollte ich mal nachschauen gehen? Hm, wie ging das nochmal? Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geborgenes, etwas Blaues…

Etwas Altes...

Ich denke, ich löse das auf die Art und Weise, wie ich das von Zuhause kenne. Ich rufe einfach mal laut genug durch das Haus. Funktioniert auch. Nur der Hund neben mir steht jetzt auf der Couch. Sie ist etwas unsicher, was die S*****se soll, beruhigt sich aber schnell wieder. Wieder etwas mehr, das schon vor mir so war und mit mir sterben sollte.

Etwas Neues...

Zurück zum Text. Wo war ich? Ah ja… Leselampe und so weiter.  Leselampe… Was sollte das eigentlich. Oder genauer: Wohin wollte ich denn damit? Ich versuche seit einer Weile, den heutigen Blogbeitrag zu formulieren. Im Kopf habe ich in den letzten 30 Minuten ca. zehn Mal angefangen zu tippen. De facto starre ich auf den leeren Beitrag. Wahrnehmung und Realität.
Ich könnte hier also anfangen wie ich das auch schon gemacht habe: Wer steht vor wem auf, was macht Joya in der Zeit… Das es sicher bis zu zwei Stunden dauert, bis man abfahrtbereit ist. Wer jetzt so etwas denkt wie: „Bis die Frauen endlich mal bereit sind“, der ist so richtig auf dem Holzweg. Wir trinken Kaffee, besprechen mögliche Ausflugsziele und machen mit der kleinen Fellpolitesse die erste Reviersicherungsrunde.
Nein, ich werde also jetzt nicht chronologisch den Tag abarbeiten. Das wäre ja was Altes…

Wir fahren heute nach Bengtfors. Dort parkieren wir das Auto am Bahnhof. Mitten in der Zivilisation (wenn man das von Bengtfors so sagen möchte). Die Wanderung startet und endet im Dorf (oder nennt man das bereits Kleinstadt?). Wir treffen sogar Menschen an! Das ist tatsächlich neu für uns hier in der Umgebung.

Etwas Geborgtes...

Wir machen uns auf und kommen endlich an der Rand der Siedlung, wo der Aufstieg zum Brända Berget losgeht. Hier fällt mir auf, das die Wegmarkierungen anders sind als gestern. Und wenn ich so weiter sinnier… Auch anders als Vorgestern. Und überhaupt. Hat hier eigentlich jede Gemeinde oder gar jede Stadt ihre eigenen Markierungen? Scheint im Moment gerade so. Ein Paradies für Designer, eine Überraschung für Wanderfans. Vielleicht könnte man sich hier mal Ideen aus dem Ausland borgen? oder sogar gerade die Schilder aus dem Nachbardorf holen… Wir geben sie auch zurück, versprochen…

Etwas Blaues...

Ja nee, ist klar. Alkohol und so. Nein. und nochmals nein. Der See, ist doch klar! Ja welcher See denn nu? Ist hier echt schwer. Denn es gibt ja nicht den See hier. Es sind ja über 2000 in der Region Dalsland. Ja nee, ist klar. Auch dieser See heute hat ein wunderbares, klares, tiefes Blau. Und Inseln. Habe ich schon die Inseln erwähnt? Hier scheint auch jeder See, der grösser als eine Pfütze in der Basler Innenstadt ist, mindestens eine Insel zu haben. Es schon auffällig hier. Klischée über Klischée. Quasi ein feuchter Traum für Natur-Fetischisten. Aber wer wird sich da wohl beschweren. Fakt ist und bleibt: Es ist unglaublich schön hier und das viele Wasser zwischen den vielen Wäldern macht das hier zu einem zeitlosen, sinnlichen Naturerlebnis. Und genau so soll es ja auch sein. 

Am See bei Bengtfors

Und damit soll denn auch fast schon wieder Schluss sein für heute. Etwas gebe ich euch aber noch mit für heute: Etwas Altes – Die Wanderungsbeschreibung folgt hier sogleich.

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Sicht vom Brända Berget auf den See

Brända Berget

Heute sind wir mal nicht in einem Naturreservat unterwegs. Aber der Unterschied ist nicht all zu gross und wir sind dennoch auf sehr grossen Teilen der Wanderung ganz alleine. Wir wandern von Bengtfors auf den Brända Berget und am See unten wieder zurück.

Karte Brända Berget

Auch hierzu gibt es die Wanderung inklusive GPX Daten auf KOMOOT

Vom Bahnhof in die Wildnis in 20 Minuten.

Diese Wanderung startn wir quasi voll inder Zivilisation. Nun, oder so ähnlich. Bengtfors ist jetzt nicht gerade einen überlaufene Metropole. und der Bahnhof hat definitiv auch schon bessere Zeiten gesehen. Aber hier könnte man sich mit Draisinen auf einer der schönsten Bahnlinien des Nordens die Lunge aus dem Bauch strampeln. Wir aber haben was Anderes vor. Für uns geht es zu Fuss auf den Brända Berget. Also dackeln wir erstmal an den Gleisen vorbei durchs Wohnquartier. Joya scheint es richtig zu geniessen. Obwohl wir ja so gerne in der Wildnis sind, scheint sie sich zu freuen, endlich mal wieder die Neuigkeiten im lokalen Hunde-Facebook zu lesen. Wenn es allerdings wie bei der menschlichen Version zugeht, ist eh die Hälfte bloss Fake-News oder opinionierte Demagogie. Wer weiss es schon. Scheint aber auf jeden Fall interessant zu riechen in diesem Quartier.

Nach dem Wohnquartier müssen wir uns kurz an der Hauptstrasse entlang quälen und durch eine Industriezufahrt. Dann sind wir endlich wieder in der Natur. Und auch gleich wieder komplett alleine. Das geht hier so etwas von schnell, das kann schon mal etwas erschrecken. Oder aber befreien. Wir wählen das zweite.

Wald. Immer wieder Wald. Auch auf dem Brända Berget.

Wie jeder einzelne Spaziergang bisher gehen wir auch hier durch den Wald. Es ist schön, aber zweifelsohne eher etwas weniger beeindruckend wie so manches, das wir bis anhin hier in Dalsland gesehen haben. Nichts desto trotz ist es auch irgendwie angenehm, einfach mal drauf los laufen ohne Löcher in die Luft zu starren.

Einen kurzern Schreckensmoment gibts, als Joya nach einem Insekt schnappt und Jasmin laut ruft. Danach geht Joya etwas gedämpfter. Wir wissen nicht, ob sie gestochen wurde oder ob sie ab der Reaktion sich so erschrocken hat. Es ist aber auch egal. Denn etwa 10 Minuten später erholt sich das Kamikaze-Aussie-Mädel wieder und geht enthusiastisch voran.

Dem Hügel entlang sehen wir immer wieder mal runter auf den See. Wir freuen uns auch schon sehr, endlich ans Wasser zu kommen.

Der See ruft. Aber wir hören den Kanal.

Schleuse am Kanal

Unten angekommen werden wir von etwas ganz Anderem in den Bann gezogen: Dem Dalsland-Kanal. Oder eher noch: Auf der einen Seite der Kanal und gleich daneben die Stromschnellen des wilden Flusses. Das Timing stimmt, und wir können sogar die Schleuse beim Arbeiten beobachten. Joya findet das Warten und Herumstehen eher doof, erlaubt es uns aber. Der Protest fällt kurz und halbherzig aus. Wir sehen also zu, wie für ein einzelnes Kajak die ganze Maschinerie angeworfen wird und das Gefährt um 3 Meter angehoben wird, damit es weiterpaddeln kann, nur um 100 Meter weiter oben um weitere 3 Meter angehoben zu werden. Schon recht faszinierend. Wir lösen und von demSpektakel und ziehen weiter. Und landen an Schienen. Ohne Bahnübergang. Trotzdem müssen wir da rüber. Das tun wir also und sind noch keine 3 Minuten weitergelaufen, kommt ein Zug.  Gemählich, langsam, laut. Nicht besonders gefährlich. Und dennoch: So etwas gäbe es in der Schweiz überhaupt nicht.

Schleusenhaus

Wann ist ein See ein See?

Egal was man für einen Argumentenkatalog ansetzt, hier gibt es gefühlt mehr Seen als Menschen. Vielleicht ist mir dewegen die Region auch so sympathisch. Auch dieser hier ist einfach wieder traumhaft. Und er hat eine Insel. Wie irgendwie jeder See hier. So gefällt mir das. Die Wanderung hingegen hat hier nichts mehr spektakuläres. Ein breiter Kiesweg führt zurück nach Bengtfors. Ende der Geschichte. Eigentlich. Aber Joya kann hier man etwas freier gehen und geniesst dies auch sichtlich. Wir lassen es gewähren und gönnen ihr das. Schliesslich ist auch sie hier in den Ferien.

So kommt es denn also, dass wir zwar zivilisationsnahe sind, aber dennoch immer schon alleine. Wenn schon was menschengemachtes, dann die Einsamkeit.

Spielen am See